Bauwerk

WHA Thürnlhofstraße
Martin Kohlbauer - Wien (A) - 2007
WHA Thürnlhofstraße, Foto: Rupert Steiner
WHA Thürnlhofstraße, Foto: Rupert Steiner
WHA Thürnlhofstraße, Foto: Rupert Steiner
26. August 2007 - Az W
In seinem „Bekenntnis zur Blockstruktur“ weist dieser Wohnbau eine feingliedrige urbane Strenge auf, im Süden öffnet sich die achtgeschossige Kubatur (Bauklasse IV) mit einem zweigeschossigen Durchgang in den attraktiven, den Bauplätzen 1-4 zur gemeinsamen Nutzung zugeordneten Hofraum. Diese nicht-individualisierte, daher auch nicht maschendrahtumzäunte Freifläche nimmt man angesichts des Dichtedrucks im geförderten Wohnungsbau als auffallend großzügig wahr, sie gibt auch Nichtanrainern nicht sofort das Gefühl des unbefugten Eindringens in fremde Privatsphären.

Die schlanken Baukörper mit einer Trakttiefe von rund 8 Metern beinhalten insgesamt 138 Wohnungen (5 Typen), wobei sich der mittige Erschließunghalle durch Verschwenken der hofseitigen Gebäudeflügel verengt und verbreitert und an den Stirnseiten bzw. über die Dachverglasung ausreichend mit Tageslicht versorgt wird. Laubengangartige Zugangswege mit „Brücken“ zu den einzelnen Wohnungen differenzieren zudem das schlüssige Konzept der inneren Erschließung. Sämtliche Wohnungen sind mit der Annehmlichkeit französischer Fenster ausgestattet und verfügen jeweils über eine vertiefte Loggia, die mitten im Wohnungsverband für atriumartige Offenheit sorgt. „Damit wird der Außenraum zu einem echten Wohnraum im Freien“, so der Architekt. Schon wenige Wochen nach der Übergabe des Projekts geben ihm die liebevoll möblierten und „belebten“ Loggien Recht. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at