Bauwerk

Wohnanlage im Hau
Q-rt Architektur - Mäder (A) - 2004
Wohnanlage im Hau
Wohnanlage im Hau
Wohnanlage im Hau
29. April 2008 - vai
Die Kleinwohnanlage steht am Rande eines ruhigen Wohnquartieres. Die unbebauten Flächen im Osten und Süden werden von einer Gärtnerei bewirtschaftet.
Die Wohnanlage schließt den Siedlungsraum zur landwirtschaftlich genutzten Fläche ab und trägt zur Beruhigung des Straßenraumes bei. Bewusst wurde bei dem Projekt eine dichtere Bebauung als in der Nachbarschaft üblich gewählt. Die 2-geschossige Wohnanlage mit begehbarer Dachterrasse entstand auf dem Grundstück zweier Brüder, die als Bauträger auftraten und auch die Planung übernommen haben. Dabei wurde die Wohnanlage als Versuchsfeld für eine kostengünstige ökologische Bauweise mit Niedrigenergiestandard gesehen. Ein ruppiges Aussehen wurde ebenso wie kleine Fehler in Kauf genommen.
Gegenüber der Carportanlage gelangt man über einen kleinen Hof am Fahrrad- und Kinderwagenraum vorbei zur Laubengangerschließung mit Lift und Stiegenhaus auf der Nordostseite des Gebäudes. Die zweigeschossige Anlage ist barrierefrei ausgeführt und 2004 als Preisträger beim 7. Vorarlberger Wettbewerb für menschengerechtes Bauen ausgezeichnet worden.
Die Wohnanlage ist als Betonskelettbau, nicht tragende Elemente im Holzbau, gefertigt. Die Gebäudefunktionen sind wie eine Zwiebel geschichtet und im Material unterschiedlich gestaltet. Die Außenhaut des Laubengangs ist aus witterungsbeständigen vertikalen Lärchenhölzern, sie dienen als Sonnen-, Schicht- und Lärmschutz. Die innere Fassade ist mit Seekiefer Schälfurnierplatten verkleidet. Die Wohnungen werden über halböffentliche Eingangsloggien, ein schwellenloser Übergang vom öffentlichen in den privaten Bereich, betreten. Dadurch entstehen Kommunikationsräume innerhalb der Wohnanlage. Eine Wiederholung der zweischichtige Fassadengestaltung auf der Südwestseite, als Balkon im OG bzw. Übergang zum Garten im EG geben der Anlage ein in sich geschlossenes Erscheinungsbild. Die Wohnungen im OG nutzen die Dachfläche als begrünte Dachterrasse.
Mittlerweile hat sich das Haus mit seinem Spielplatz und dem großen, teilweise überdachten halb öffentlichen Zugangsbereich zum Treffpunkt für jung und alt der Nachbarschaft entwickelt.
(Text: Florian Semmler)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

Akteure

Architektur

Tragwerksplanung