Bauwerk

Atriumsiedlung „Am Hundssteig“
Ernst Linsberger - Krems an der Donau (A) - 2004
Atriumsiedlung „Am Hundssteig“
28. Juli 2003 - ORTE
Ein Felsrücken, unmittelbar an der alten Stadtmauer, mitten im Kern der Altstadt: der Hundsteig in Krems ist ein besonderer Ort mit höchster Wohnqualität. Malerische Dachlandschaften, viel Grün, weite Panoramablicke über die Stadt und das idyllische Kremstal.

In dieser exponierten Lage zu bauen, erfordert viel Fingerspitzengefühl. Umsichtig setzte Architekt Ernst Linsberger eine Wohnhausanlage ins sensible Stadtgefüge. Im eingeschossigen, abgestuften, verdichteten Flachbau modellieren 23 unterkellerte Atriumhäuser die Hangtopografie, ohne die Kremser Silhouette zu stören. Der Pulverturm und die pittoreske Jahrhundertwendevilla Eder bleiben als prägende Stadtmarkanten erhalten.

Die disziplinierte, weiße Architektur mit ihren terrassierten, begrünten Flachdächern bereichert das Spiel der Dachlandschaft um eine moderne Variante. Mit vielen Ausblicken, Privatgarten und Schuppen weist jede neue Einheit die ortspezifischen Wohnqualitäten auf. Zeitgemäßen Komfort bietet die im Hang verborgene Tiefgarage, zwei Stellplätze pro Haus bewahren den Hundsteig vor parkenden Besucherautos.

Dicht an dicht schmiegen sich die hakenförmigen, weiß verputzten Einfamilienhäuser an den Nordhang. Der L-förmige Grundriss umschließt den Garten, sein rechtwinkliger Knick schenkt jeder Wohnung eine Südfassade. Alle Zimmer verfügen über direkten Zugang zum grünen Herz des Hauses, wo sich auch Bäume pflanzen lassen. Eine Mauer aus Sichtbeton schützt vor neugierigen Blicken, Garten und Wohnräume liegen erhöht, so kann jeder ungestört sein persönliches Stadtpanorama genießen. Wo die Traufe des einen endet, beginnt die Fernsicht des anderen.

Wechselnde Oberflächen geben den Erschließungswegen einen eigenen Rhythmus. Weiße Putzfassaden treffen auf die Schalungsholzstruktur im Sichtbeton der Gartenwände, zusätzliche Akzente setzen schwarze Blechtüren, Bäume, hölzerne Schuppen. Die Siedlung am Hundsteig altert in Schönheit: wenn die Dächer üppig grünen und Reben den Beton hochranken, wird sie sich einer Terrassenlandschaft im Weinhang angleichen. (Text: Isabella Marboe)

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Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich

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