Bauwerk

Volksschule Angerberg
Kurt Rumplmayr - Angerberg (A) - 2009
Volksschule Angerberg, Foto: B&R
Volksschule Angerberg, Foto: Simon Rumplmayr

Volksschule mit Sporthalle

13. August 2010 - aut. architektur und tirol
Mängel in der baulichen Substanz, eine nicht mehr zeitgemäße innere Struktur und die beschränkten Erweiterungsmöglichkeiten der bestehenden Volksschule Angerberg führten zum Entschluss eines Neubaus. Der in Zusammenarbeit mit der Dorferneuerung Tirol abgewickelte Wettbewerb verfolgte gleichzeitig das Ziel, in dieser Gemeinde mit starkem Streusiedlungscharakter und ohne eigentlichem Dorfplatz – Angerberg hat etwa keine eigene Pfarrkirche mit Friedhof – ein lebendiges Ortszentrum zu schaffen. Mittel- bis langfristig sollen im Bereich der früheren Volksschule, des Kindergartens und des Gemeindehauses zentrale infrastrukturelle Einrichtungen angesiedelt und damit das Gemeindebewusstsein gestärkt werden.

In einem ersten Schritt wurde die neue Volksschule mit Sporthalle, Räumen für die Musikschule und die Erwachsenenbildung errichtet. Der von Kurt Rumplmayr realisierte Neubau zeigt sich als reduziert gestalteter Kubus, der sich nach allen Seiten durchlässig in die ländliche, von Wald, Feldern und Wiesen bestimmte Umgebung einfügt. Anthrazit eingefärbter Sichtbeton, Glas und Holzpaneele aus geölter Lärche prägen nach Außen den Baukörper, der als horizontal gelagertes Volumen den neu geschaffenen, großzügigen Dorfplatz abschließt. Das rundum verglaste Erdgeschoss wird auf Platzniveau betreten und vereint rund um die abgesenkte Turn- und Veranstaltungshalle die öffentlichen Funktionen: Bibliothek, Schulküche, Aula, Musikräume und eine Galerie, die an der Eingangsseite tribünenartig mit Sitzstufen ausgebildet ist.

Die Klassenräume sind im Obergeschoss untergebracht, erschlossen durch einen mittigen, licht durchfluteten Hallenbereich, der als Pausenraum und innenliegender Spielplatz dient. Oberlichte im Pausenraum und raumhohe Verglasungen der Klassenräume erzeugen neben bestmöglichen Lichtverhältnissen das Gefühl eines großen zusammenhängenden Bereichs des Lernens. Die Turnhalle, die gleichzeitig als Festsaal genutzt werden kann, ist von Süd-Westen her unabhängig vom Schulbetrieb erschlossen, das Einbeziehen der Hanglage des Grundstückes ermöglicht auf dieser Seite einen ebenerdigen Zugang. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

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