Bauwerk

Feuerwehrhaus Wolfurt
HEIN-TROY Architekten - Wolfurt (A) - 2009
Feuerwehrhaus Wolfurt, Foto: Robert Fessler
Feuerwehrhaus Wolfurt, Foto: Robert Fessler

Energiekonzept
Die zwei ineinander verschränkten Funktions- und Temperaturzonen unterscheiden sich grundlegend im Heizverhalten. Um eine möglichst nachhaltige Energiegewinnung zu ermöglichen, sind in beiden Zonen Niedertemperaturverteilsysteme zum Einsatz gekommen. Der Mannschaftsbereich muss rasch von einem Ruhezustand in die Einsatzbereitschaft wechseln können. Dem kommt die speichermassearme Ausführung mit einer Innendämmung zugute. Die kontinuierliche Wärmeeinbringung erfolgt über eine Fußbodenheizung, die nutzungsbedingten Anpassungen werden über die Heizregister der Lüftungsanlage vorgenommen. Der sommerlichen Überhitzung wird durch maßvolle Fensterflächen und eine sensorgesteuerte Vollverschattung durch Jalousien entgegengesteuert. Die Stellhalle muss im Gegensatz ihr Temperaturniveau gleichmäßig halten und darf auch bei der Ausfahrt von Fahrzeugen nicht übermäßig auskühlen. Da Heizgebläse mit hoher Vorlauftemperatur einer nachhaltigen Energiegewinnung widersprechen, wurde die Temperaturkonstanz mittels passiver und aktiver Bauteilspeicher ermöglicht.

Heizsystem
Die Bereitstellung der Heizwärme erfolgt über eine Grundwasserwärmepumpe in Verbindung mit einer 50 m² großen Solaranlage, die beide einen 4.200 l großen Kombispeicher speisen. Durch das niedrige benötigte Temperaturniveau erreichen Solaranlage und Wärmepumpe (JAZ 4,5) höchste Wirkungsgrade. Mit den Nutzern konnte die Einigung erzielt werden, dass für die Fahrzeugwäsche eine Warmwassertemperatur von 40 °C (entgegen der üblichen 60 – 80°C) ausreichend ist. Dies ermöglicht das Warmwasser für die Hochdruckwäsche ebenfalls von dem Kombispeicher zu beziehen und somit auch Solar bzw. über die Wärmepumpe zu erwärmen.

Energieversorgung
Der Jahresertrag der dort installierten Photovoltaikanlage mit einer simulierten Jahresleistung von 25.156 kWh/a (10.610 kWh/a für die Feuerwehr) deckt den Strombedarf beider Wärmepumpen.

Ökologie
Zusätzlich zu den erwähnten Optimierungen im Energiekonzept wurde der Mannschaftsbereich mit einer Lüftungsanlage mit einem Wärmerückgewinnungsgrad von 78 % ausgestattet. Der Mannschaftsteil erreicht damit 17 kWh/m2a bzw. fast Passivhausstandard. Um die Nachhaltigkeit des Projektes nicht an den reinen Energiekennwerten enden zu lassen, wurde zu 95 % Materialien gemäß des Ökoleitfadens eingesetzt.

Heizwärmebedarf: 25,0 kWh/m²a (Energieausweis)

Ansprechpartner:in für die Projektdaten: nextroomoffice[at]nextroom.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
GIG Wolfurt

Tragwerksplanung

Landschaftsarchitektur

Fotografie