Bauwerk

Halle Rigler
BEHF Architects - Waidhofen an der Ybbs (A) - 2001
Halle Rigler, Foto: Rupert Steiner
Halle Rigler, Foto: Rupert Steiner

Markenzeichen Licht

Ein an Platznot leidendes Waidhofener Elektrounternehmen leistete sich eine auffällige Betonarchitektur in Form eines neuen Betriebsgebäudes: Die Halle Rigler, geplant von der Wiener Architektengruppe BEHF, liegt wie ein grauer Gesteinsblock zwischen Straße und dem Ufer der Ybbs.

21. November 2001 - Ute Woltron
„Gewisse Investitionen rechnen sich sicher“, sagt Franz Rigler, Inhaber der Rigler Electric GmbH und seit kurzem Besitzer eines auffälligen neuen Betriebshauses zwei Kilometer vor Waidhofen an der Ybbs. Die Investition belief sich in diesem Fall auf 24 Mio. S (1,7 Mio. EURO) und steht in Form einer markanten, kaum übersehbaren Halle in freier Landschaft direkt an der Straße nach Waidhofen.

Warum sich ein 60-Millionen-Schilling-Umsatz-Unternehmen ein solches, doch recht kräftiges Investment leistet, erklärt Rigler folgendermaßen: „Erstens hat man lange Zeit große Freude damit, zweitens baut man nur einmal und drittens werden Mitarbeiter, die von architektonischer Qualität umgeben sind, auch an die Kunden Qualität weitergeben.“ Das Unternehmen beschäftigt sich mit Sicherheits-, Anlagen-und Beleuchtungstechnik, die neue Halle samt Bürostruktur wurde notwendig, weil man rasch gewachsen und aus den Nähten geplatzt war.

Die geeigneten Architekten fand der Unternehmer mit der Wiener Gruppe BEHF, deren Projekte er bereits elektrotechnisch begleitet hatte. Rigler wünschte sich eine schnörkselfreie Architektur, ein „einfaches, geradliniges Gebäude mit einem gewissen Schwung“. Für Architekt Armin Ebner von BEHF war er „der ideale Bauherr“. Zu planen begann man im Herbst 1999, im April 2001 konnte das 1377 m² große neue Betriebsgebäude schlüsselfertig übergeben werden. In einer Gegend, die von sehr alter Architektur und einer prachtvollen Landschaft geprägt ist, fällt die raue, fast brutale Sichtbetonskulptur außerordentlich aus dem Rahmen, doch da sie keine unmittelbare bauliche Nachbarschaft hat, ist das ganz in Ordnung.


Glasflächen

Zur Straße hin zeigt sich die Halle bis auf zwei kleinere Fensterausschnitte geschlossen, nach Süden und auf Seite der Ybbs, die parallel zur Straße fließt, gibt es großzügige Glasflächen und Fensterbänder. Von Waidhofen kommend, haben Autofahrer sogar freie Sicht durch eine Glasfassade direkt in die Lagerhalle.

Im neuen Haus arbeiten rund 15 Mitarbeiter, aufgeteilt in die Bereiche Lager, Technisches Zeichen sowie Büro. Es war die deklarierte Absicht von Bauherr und Planern, die einzelnen Bereiche nicht streng und hierarchisch voneinander zu trennen, sondern eine interne Kommunikation auch über das Gebaute möglich zu machen oder sogar zu fördern. Die Architekten hängten deshalb sozusagen das obere Geschoß in den zweigeschoßigen Luftraum und verbanden Oben und Unten über Glasflächen, die Durchblicke auf die Kollegen erlauben.

Das strenge, für viele gewöhnungsbedürftige Material des Sichtbetons wurde hier sowohl außen als auch innen verwendet, die Bereiche der Büros sind weiß gestrichen - und zwar von der Decke bis zum Boden. Ebner: „Wir wollten in diese grobe Außenhaut eine innere Schicht einziehen“. Durch den zweischaligen Aufbau der Betonwände ergeben sich wunderbare Möglichkeiten, Leitungen und andere Versorgungselemente unterzubringen, was für einen Elektrobetrieb, der seinen Kunden auch vor Ort die neuesten Technologien vorzeigen will, nützlich ist.

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