Bauwerk

Auf der Postalm
Maximilian Eisenköck - Abtenau (A) - 2016
Auf der Postalm, Foto: Maximilian Eisenköck
Auf der Postalm, Foto: Maximilian Eisenköck
Auf der Postalm, Foto: Maximilian Eisenköck
4. September 2018 - Initiative Architektur
Fährt man auf die Postalm im Salzburger Tennengau, so stellt man bereits am Weg zu dieser idyllischen Hochebene fest, dass sie zahllose und einzigartige Blickperspektiven auf die umliegenden Gebirgsketten des Tennengebirges und des Dachstein-Tauernmassivs freigibt. Genau an einem dieser Punkte befand sich ein alter Bauernhof, welcher – schon seit Jahren stillgelegt – dem Verfall ausgesetzt war. Der schmale Grat, die Balance in der Architektur, sie gelingt selten im alpinen Bereich. Verwunderlich, bieten doch die Alpen an sich die idealen Voraussetzungen für gutes Bauen.

Aufgrund der Baufälligkeit der Bestandsgebäude entschloss man sich für einen Neubau der für die Aufrechterhaltung der Landwirtschaft notwendigen Gebäude, nur wenige Meter vom Hof entfernt. Das neue Wohngebäude ist gekennzeichnet durch einen massiv wirkenden Steinsockel und einem scheinbar über dem Sockel schwebenden Holzbaukörper mit markanter Geometrie. Dieser kompakte dreigeschossige Baukörper weist ein verdichtetes Raumprogramm mit insgesamt vier funktionalen Schlafzimmern, vier Bädern und einem großem Wohn-, Ess- und Kochbereich auf. Der Keller beherbergt zu den üblichen Nutzräumen einen Erd- und einen Weinkeller.

Große Fensteröffnungen in allen Geschossen ermöglichen den Nutzern spektakuläre Blicke in die alpine Landschaft der umliegenden Salzburger Bergwelt. Eine durchgängig helle Fichtenholzverkleidung des Innenraumes unterstützt die angenehme und gemütliche Atmosphäre des Wohnhauses.

In Anlehnung an die teils jahrhundertealte und traditionsreiche Architektur der Alpen mit ihren sich immer weiter entwickelnden Bauernhäusern, wurde sowohl beim Rohbau (Kreuzlagenholzplatten um einen Betonkern) als auch bei der Gestaltung der Fassade, sowie bei der gesamten Außenhülle auf ein angemessenes Erscheinungsbild Wert gelegt.
Die Verwendung von Holz als ein natürlich vorkommendes und nachwachsendes Material in den alpinen Regionen ist hier naheliegend. Durch eine spezielle Behandlung der Holzfassadenplatten, wobei die oberste Schicht des Holzes verkohlt und anschließend an Fassade und Dach angebracht wurde, fügt sich das Gebäude auch in Bezug zu den dunklen Holzfassaden alter Bauernhäuser harmonisch in das Landschaftsbild ein. (Text: Architekt)

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur

Ansprechpartner:in für diese Seite: Clara Kanzoffice[at]initiativearchitektur.at