Bauwerk

Mentlvilla
Jörg Streli - Innsbruck (A) - 2015
Mentlvilla, Foto: David Schreyer
Mentlvilla, Foto: David Schreyer
Mentlvilla, Foto: Karl Heinz

Notschlafstelle der Caritas der Diezöse Innsbruck

27. August 2019 - newroom
Die baufällige, von der Caritas als Notschlafstelle für Menschen mit Suchterkrankungen genutzte Mentlvilla musste abgerissen werden. Der Neubau wird dem städtebaulichen Konzept für den Stadtteil Wilten folgend auf dem Nachbargrundstück an die Südbahnstraße gerückt. Damit bleibt zur gegenüber liegenden Karmeliterkirche hin ein kleiner Garten frei.

Markant geschnitten ist der schmale turmartige Baukörper mit seiner viergeschoßigen Auskragung. Eine Reverenz an Lois Welzenbachers Adambräu ist nicht zu übersehen. Die Mentlgasse wird vom Gebäude in der Gehsteigflucht begleitet, an den anderen Seiten befreit sich der Grundriss von rechten Winkeln. Einem Sockel gleich beinhalten das Erdgeschoß ein Tagescafé und der erste Stock die Beratungsräumlichkeiten. In den auskragenden Obergeschoßen ist die Notschlafstelle untergebracht. Es stehen sechzehn kleine, einfach ausgestattete Zimmer zur Verfügung. Zum Garten hin gibt es in jedem Stock einen kleinen Balkon am Ende des Gangs.

Angenehme Atmosphäre schaffen die verwendeten Materialien. Die eigens für das Café entworfenen Möbel sind aus Holz und MDF-Platten, farbige Akzente setzen die Kautschuk-Böden und die Türen; Wände weiß, Decken in Sichtbeton und die Leitungsführung offen belassen, nur über Bar und Aufenthaltsbereich wohnliche, abgehängte Elemente, einfache Stableuchten.

Die Mentlvilla ist nicht nur ein erster Baustein für das städtebauliche Entwicklungsgebiet, sondern auch ein Zeichen, dass wohnungslosen Menschen mit Wertschätzung begegnet wird. (Text: Martina Pfeifer Steiner)

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