Bauwerk

B.R.O.T. Pressbaum
nonconform - Pressbaum (A) - 2018
B.R.O.T. Pressbaum, Foto: Kurt Hörbst
B.R.O.T. Pressbaum, Foto: Kurt Hörbst
18. Juni 2019 - newroom
Zehn Holzhäuser und ein zentrales Gemeinschaftshaus schaffen in Pressbaum, 20 Kilometer westlich von Wien Raum für eine neue Art des Miteinander-Wohnens. Nach fast drei Jahren Planungsarbeit und einer Bauzeit von zwölf Monaten bezogen die Mitglieder der Gemeinschaft B.R.O.T. Pressbaum ihr Wohnprojekt in Grünruhelage. Der Name steht für Begegnen, Reden, Offensein und Teilen und signalisiert die zentrale Bedeutung des Community-Gedankens. Dieser lag auch dem partizipativen Planungsprozess zugrunde, in dessen Verlauf die Architekten mit den Bewohnerinnen und Bewohnern eine Vision vom „Zusammenleben aller Generationen in ökologischen Häusern – Teilen als Zukunft“ für das Wohnen und Leben am Land entwickelte.

B.R.O.T. Pressbaum nutzt ein ca. 14.000 m² großes, nach Osten geneigtes Grundstück in der Peripherie der niederösterreichischen Gemeinde nahe Wien. Das neue Dorf besteht aus elf zwei- und dreigeschoßigen Baukörpern, die sich in zwei Reihen entlang der Hangneigung um einen zentralen Dorfplatz gruppieren. Der Weg zwischen den beiden Baureihen erschließt die Einzel- und Doppelhäuser, durch ins Gelände eingeschnittene Rampen gelingt dies barrierefrei.

Etwa hundert Personen sind im Frühjahr 2018 nach Pressbaum gezogen: Jungfamilien, Paaren und Singles unterschiedlichen Alters bietet B.R.O.T. bedarfsgerechten und maßgeschneiderten Wohnraum. Der Baugruppe war es von Planungsbeginn an ein großes Anliegen, zehn Prozent der Gesamtwohnfläche für gemeinschaftliche Nutzung zu widmen. Architektonisch umgesetzt wurde der Wunsch im Gemeinschaftshaus, das einen Veranstaltungsraum, eine Gemeinschaftsküche, Aufenthaltsräume sowie eine Gästewohnung beherbergt. Einen eigenen Meditationsraum wollen die Bewohner:innen aus upgecycelten Baumaterialien noch selbst bauen.

Gemeinschaftssinn als Planungsgrundlage
Die Wohnungstypen, -größen und -ausrichtungen entwickelten die Mitglieder der Baugruppe gemeinsam mit den Architekten. Intensiv diskutierten die Bewohner:innen die Blickbeziehungen sowie die Auswirkungen auf Privatheit und Gemeinschaftsflächen. Durch das Versetzen der Baukörper entstanden kleine Höfe, die sowohl den Blick auf den Dorfplatz, als auch in die reizvolle, das Wohnprojekt umgebende Landschaft freigeben.

Neben sozialen Aspekten standen auch bauökologische Kriterien im Fokus der Baugruppe. In den Workshops mit den Architekten fanden die Mitglieder konsensuale Lösungen bei Themen wie Gemeinschaftsnutzung, Baukörpersituierung, individuellen Wohnraumbedürfnissen oder bei der Wahl der Baustoffe und ihrer Verarbeitung. Nach Abwägung mehrerer Alternativen entschieden sie sich für eine nachhaltige Holzleichtbauweise mit Zellulosedämmung und sichtbare Massivholzdecken. Lediglich das Gemeinschaftsgebäude am Dorfplatz wurde aufgrund der Hanglage als Stahlbetonbau ausgeführt. (Text: Architekt:innen)

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