nextroom - Martinsbrücke bei Zirl

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11. November 2020 - aut. architektur und tirol

In Tirol spielen Radwegverbindungen und Brücken eine immer bedeutendere Rolle für Nahverkehr und Tourismus. Die Martinsbrücke, eine Geh- und Radwegbrücke über den Inn, verbindet die Gemeinde Zirl mit Unterperfuss und liegt am Inn-Radweg. Als Verweilpunkt für Passant:innen fügt sie sich ganz selbstverständlich in die Natur und die Umgebung ein.

Die Martinsbrücke ist sowohl gestalterisch als auch technisch ein Musterbeispiel einer raffinierten Brückenkonstruktion. Mit einer Gesamtlänge von 100 Metern

ist sie die erste Holz-Beton-Verbundbrücke Europas mit dieser Länge. Der vorgefertigte Brückenträger aus blockverleimten Holzbalken wurde bauseits durch eine Stahlbetonfahrbahnplatte ergänzt. Die Brücke stützt sich an den Ufern auf schräg gestellten Betonstützen ab und wirkt wie eine überdimensionale Version eines entspannten Holzpfeilbogens. Die Faser- und Kraftlinien der Brückenkonstruktion warten förmlich darauf jederzeit in Spannung gesetzt zu werden.

Aus der Kombination der Materialien Holz und Beton haben der Architekt und der Ingenieur eine elegante, sinnfällige und konstruktiv innovative Brücke gestaltet.

Die Martinsbrücke ist ein überzeugendes Beispiel eines Ingenieurbauwerks, das erst durch die architektonische Ausformulierung seinen besonderen, dem Ort Kraft verleihenden Charakter erhält. (Jurytext: Peter Haimerl, Auszeichnungen des Landes Tirol für Neues Bauen 2020)

16. Oktober 2020 - aut. architektur und tirol

Martinsbrücke bei Zirl

Die neue Geh- und Radwegbrücke „Martinsbrücke“ entstand im Rahmen der vom Land Tirol geförderten Radwegoffensive. Sie führt bei der Mündung des Ehnbachs über den Inn und verbindet die Gemeinden Zirl und Unterperfuss und bindet Zirl an den Inntalradweg an. Mit einer Gesamtlänge von rund 100 Metern ist sie die erste Holz-Beton-Verbundbrücke Europas in dieser Größenordnung und damit nicht nur in Tirol einzigartig.

Die wasserbautechnischen Anforderungen – eine pfeilerfreie Konstruktion in der Hauptabflussrinne des Inns – wurden zu einem wesentlichen Entwurfskriterium. Folglich wurden die Brückenpfeiler in den Randbereichen situiert und zum Inn geneigt. Sie sind mit dem Tragwerk kraftschlüssig verbunden und bilden gemeinsam mit diesem ein Trapezsprengwerk aus.

Der Brückenhauptträger ist als Holz-Beton-Verbundkonstruktion konzipiert. Er besteht aus einem blockverleimten Holzbalken, welcher im Werk vorgefertigt und in drei Schüssen zum Einbauort antransportiert und eingehoben wurde. Die bauseits ergänzte Stahlbetonfahrbahnplatte wirkt statisch mit und bietet gleichzeitig Schutz vor Witterungseinflüssen. Durch den seitlichen Anzug des Holzträgers ist einerseits der normgemäße konstruktive Holzschutz gewährleistet, andererseits gewinnt die Brücke dadurch ihr elegantes und schlankes Erscheinungsbild. Die optische Wirkung des Bauwerks wird durch die dem Kräfteverlauf folgende unterschiedliche Höhe des Holzquerschnittes unterstützt. Sie variiert zwischen 1,00 m (Widerlagerbereiche) und 1,35 m über den Pfeilern, in der Brückenmitte beträgt sie 1,05 m.

Die nutzbare Breite der Fahrbahn der Brücke beträgt 3.50 m. Um den Kriterien der Barrierefreiheit zu entsprechen, ist die Längsneigung der Fahrbahn und der Zufahrtsrampen auf maximal 4% begrenzt. Zur Absturzsicherung ist ein Stahlgeländer mit transparenter Seilnetzfüllung aus Edelstahl montiert. (Text: Architekt, bearbeitet)

Details

Adresse: Innweg bei Ehnbachmündung, 6170 Zirl, Österreich
Architektur: Hans Peter Gruber
Bauherrschaft: Land Tirol, Martkgemeinde Zirl, Gemeinde Kematen, Gemeinde Unterperfuss
Tragwerksplanung: Thomas Sigl
Fotografie: David Schreyer
Weitere Konsulent:innen: ÖBA: Baubezirksamt Innsbruck
Projektbegleitung Holzbau: Jürgen Pohlmann
Geotechnik: Helmut Hammer

Funktion: Verkehr
Planung: 2015 - 2018
Ausführung: 2018 - 2019

Ausführende Firmen

Generalunternehmer: STRABAG AG
Holzbau: Huter&Söhne Völs

Preise und Auszeichnungen

Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2020, Anerkennung
Holzbaupreis Tirol 2023, Anerkennung

Archtour

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architek[tour] tirol neues bauen in tirol 2020

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