Bauwerk

Volksschule Hörzendorf
Eva Rubin - St. Veit an der Glan (A) - 2020
Volksschule Hörzendorf, Foto: Christian Brandstätter
Volksschule Hörzendorf, Foto: Christian Brandstätter
Ein für Kärnten einzigartiges pädagogisches Konzept, viel Licht, Offenheit und offenporige Holzoberflächen zeichnen die neue Volksschule in Hörzendorf aus.

Die alte Volksschule entsprach nicht mehr den Anforderungen an zeitgemäßen Unterricht, daher wurde ein Neubau, direkt angeschlossen an den Kindergarten, errichtet. Mit der Eröffnung des Gebäudes zog auch ein neues pädagogisches Konzept ein. Die Volksschule ist Kärntens erste verschränkte Ganztagsschule – Unterricht, Freizeit, Essen finden über den Tag verteilt abwechselnd statt.
Die Herausforderung für die Architektin war, auf der zur Verfügung stehenden beschränkten Grundfläche das optimale Ergebnis für die Nutzer:innen zu erzielen. Sie erreichte es in dem ebenerdigen Gebäude mit ineinanderfließenden Räumen mit einer starken Durchlichtung und entsprechenden Außenraumbeziehungen. So geht die Aula fließend in den „Marktplatz“ über, in den der Gruppenraum gesetzt wurde. Mobile Kästen mit integrierten Sitznischen schaffen unterschiedliche Lernsituationen und „Kuschelecken“ für die Kinder. Der Marktplatz öffnet sich über seine gesamte Länge in einen südlich vorgelagerten Hof, der von der Rückwand des Kindergartens begrenzt ist und dadurch als vollkommen ungestörte Freiraumklasse oder als Erweiterung des Werkraumes genutzt werden kann. Der Turnsaal wird von Kindergarten und Volksschule gleichermaßen genutzt. Mit optischen Tricks wurde räumliche Weite und Qualität erreicht. Große Fensterflächen nach Norden werden durch die Dachschräge mit kleinen Gaupen, durch die das warme Südlicht in die Räume flutet, ergänzt. Quadratische Klassen erlauben variantenreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Für eine gesunde Lernatmosphäre sorgen „offenporige“ Innengestaltungen mit geöltem Holz und ökologischem Putz. Einheitlicher Holzverwendung in den Gemeinschaftsräumen – Lärche für Böden, Einbauten – stehen die mit jeweils unterschiedlichen Holzarten – Tanne, Zirbe, Esche und Lärche – gestalteten Klassen als „individuelles Zuhause“ der Kinder gegenüber. (Text: Monika Unegg)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten

Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thalerthaler[at]architektur-kaernten.at