Veranstaltung

Junge Schweizer Architektur
Ausstellung
2. April 2005 bis 22. Mai 2005
Architekturmuseum Basel
Steinenberg 7
CH-4001 Basel


Veranstalter:in: S AM Schweizerisches Architekturmuseum
Eröffnung: Freitag, 1. April 2005, 18:00 Uhr

Jeune architecture suisse

Geneviève Bonnard und Denis Wœffray
Dietrich Lohmann und Christoph Standke
Dieter Dietz und Urs Egg

Mit der Ausstellung „Junge Schweizer Architektur – Jeune architecture suisse“ nimmt das Architekturmuseum eine im Herbst 1996 begonnene Ausstellungsreihe wieder auf. Ziel dieser Serie ist es, die Arbeit einer neuen Generation von Architektinnen und Architekten zu beleuchten und erste Ergebnisse oder interessante Wettbewerbsbeiträge der Öffentlichkeit vorzustellen. Mit dem Schlagwort „jung“ ist nicht primär der Jahrgang der Eingeladenen gemeint, sondern die Tatsache, dass sie am Anfang ihrer Tätigkeit stehen. Den Auftakt machten damals drei Präsentationen zum Schaffen junger Basler Architekturbüros. 1996: Buol & Zünd, Miller & Maranta, Steinmann & Schmid, 1998: Christian Dill, Osolin & Plüss, Luca Selva & Jean-Pierre Wymann, 2000: Carmen Quade, sab architekten, Andreas Stöcklin. Ihre Fortsetzung fand die Reihe in der Präsentation der Wettbewerbsarbeiten für einen Pavillon im Hof des Kulturzentrums Conde Duque in Madrid, 2003. Das AM zeigte die Projekte von fünf jungen Schweizer Architekturbüros aus Basel (sab architekten), Chur (Conradin Clavuot), Zürich (Baumann & Roserens), der Westschweiz (2b architectes) und dem Tessin (Buzzi & Buzzi) zeitgleich mit der Kunstmesse ARCO in Madrid.

Die aktuelle Präsentation ist drei Architekturbüros aus verschiedenen Landesgegenden gewidmet: bonnard / wœffray architectes aus Monthey, LOST Architekten aus Basel, UNDEND aus Zürich. Bei der Auswahl der Architekturbüros verzichtete das Museum bewusst auf den Versuch einer Konstruktion von Gemeinsamkeiten, weder auf inhaltlicher oder formaler Ebene, noch auf eine berechnete Konfrontation. Es stehen in der Ausstellung innovative und individuelle Ansätze im Vordergrund, die öffentliche Aufmerksamkeit verdienen.

Hinter dem enigmatischen Namen UNDEND stehen Dieter Dietz und Urs Egg, die seit 1997 von Zürich aus zusammen agieren. Die Art und Weise, wie UNDEND ihre Arbeiten im Architekturmuseum zur Anschauung bringen, die Medien, die sie dafür wählen, sind charakteristisch für Ihre Arbeitsweise. Bevor ein architektonischer Entwurf zu einer festen Form gerinnt, in ein Modell einfliesst, durchläuft eine Idee oftmals Einflüsse verschiedener bildnerischer Medien. Und umgekehrt kann zum Beispiel die Fotografie den Entwurfsprozess eines zukünftigen Projektes beeinflussen. Ihr Beitrag zum international ausgeschriebenen Wettbewerb für ein städtebauliches Konzept auf einem brachliegenden Gleisfeld in Osaka, Japan 2002, zeigt wie leichtfüssig Dietz und Egg freie Assoziationen in ihre Entwürfe mit einbeziehen. Sie schlagen unter dem Titel „Romantisierung der Natur“ vor, die Form einer Scheibe des Bergmassivs Eiger-Jungfrau-Mönch als Hochhaustypologie in das Wettbewerbsgebiet einzuführen. Anders bei der Erweiterung der grossartigen Schulanlage Freudenberg von Jacques Schader in Zürich: respektvolle Distanz kennzeichnet ihren Wettbewerbsentwurf von 2004. Im Saal 1 und 2 des Architekturmuseums präsentieren UNDEND ihre Arbeiten und zugleich ihre Arbeitsweise generell, mittels Fotografien von Roland Tännler, 3-D-Animationen von Marc Droz, Modellen, computergefertigten Zeichnungen und Plänen.
bonnard / wœffray architectes, Geneviève Bonnard und Denis Wœffray, die seit 1992 in Monthey ein gemeinsames Architekturbüro führen, können bereits auf eine beachtliche An-zahl realisierter Bauten zurückblicken. Sowohl am Beispiel der Schule für soziale und pädagogische Studien (EESP) in Lausanne, 2001-02, als auch am Wohn- und Atelierhaus in Monthey, 2002-03, lässt sich ihre Arbeitsweise, die Reduktion auf wenige, einfache aber präzise gestalterisch-technische Lösungen, zeigen. Was diesen Minimalismus auszeichnet und ihn vom reinen Selbstzweck abhebt, ist die Tatsache, dass bonnard / wœffray architectes ihn als kluge Strategie einsetzen, um auf verschärfte Rahmenbedingungen in ihrem Arbeitsfeld zu reagieren. Im Architekturmuseum, Saal 2, zeigen Bonnard und Wœffray ihre Arbeiten, konzentriert auf ein Medium der Präsentation, mittels zweier Videoprojektionen. Diese sind Resultat der Ausstellung ihrer Arbeiten, die derzeit an der EPFL in Lausanne bis zum 25. März zu sehen ist.

Dietrich Lohmann und Christoph Standke, die unter dem Namen LOST Architekten auftreten, arbeiten seit 1999 zusammen in Basel. Neben Wohn- und Geschäftshäusern – am Anfang ihrer gemeinsamen Tätigkeit stand die Renovation einer Villa von Otto Salvisberg in Riehen – haben LOST Architekten in letzter Zeit vermehrt durch Projekte im Bereich öffentlich- kulturell genutzter Bauten auf sich aufmerksam gemacht: So zum Beispiel mit ihrem Entwurf für den Neu- / Umbau der Kuppel in Basel. Ihr Beitrag überzeugte im Sinne eines klaren städtebaulichen Zeichens, wurde prämiert und zur Weiterbearbeitung empfohlen. Im Architekturmuseum bauen Lohmann und Standke im Saal 4 eine temporäre Ausstellungsarchitektur ein, die ihre Arbeiten präsentiert, gleichzeitig aber auch – oder vielleicht noch mehr – den ihnen zur Verfügung stehenden Raum neu gestaltet, beziehungsweise verändert wahrnehmbar macht. Auch dies ein klares statement: LOST Architekten machen eine Ausstellung in der Ausstellung des Architekturmuseums, in der die Darstellung ihrer Arbeiten zugunsten der omnipräsenten Rauminstallation in den Hintergrund tritt.

Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch und Freitag 11-18 h
Donnerstag 11-20.30 h
Samstag / Sonntag 11-17 h

Gespräch:
Mittwoch, 27. April 2005, 18 h
Mit Raoul Schrott, Dieter Dietz und Urs Egg

Donnerstag, 28. April 2005, 18 h
Geneviève Bonnard und Denis Wœffray
Dietrich Lohmann und Christoph Standke
Dieter Dietz und Urs Egg

Führungen:
Samstags, jeweils 11 h
09.04. UNDEND
16.04. bonnard / wœffray architectes
23.04. Pia Schubiger
30.04. LOST Architekten
07.05. Ulrike Jehle
14.05. UNDEND
21.05 LOST Architekten

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