Zeitschrift

ARCH+ 208
Tokio: Die Stadt bewohnen
ARCH+ 208
zur Zeitschrift: ARCH+

Learning from Tokyo

10. September 2012 - Markus Schaefer, Hiromi Hosoya
Im März diesen Jahres fanden ein Symposium und eine Ausstellung mit dem Titel „Learning from Tokyo“ statt, bei denen neue, innerstädtische Wohnbauten junger, innovativer Architekturbüros aus Japan vorgestellt und diskutiert wurden. Die Ausstellung, deren Projektauswahl zum Teil in diesem Heft wiedergegeben und mit weiteren Beispielen ergänzt ist, zeigte die Qualität und Vielfalt an Wohnraum, die auf kleinen und kleinsten Grundstücken mit geringen Budgets im Zentrum einer Stadt wie Tokio geschaffen werden konnten. Das Symposium stellte einige der Protagonisten dieser neuen Generation japanischer Architekten vor und ermöglichte einen Dialog mit Schweizer Architekten, Planern, Vertretern der Stadtverwaltung von Zürich und der interessierten Öffentlichkeit.

Der aktuelle Grund des Symposiums war die derzeitige rege Diskussion über städtische Dichte in Zürich. Stadt und Region Zürich wachsen. Um das selbstauferlegte Ziel eines nachhaltigen Wachstums zu erreichen, sollen sie verdichtet werden. Aber was bedeutet städtische Dichte und wie kann sie mit der hohen Lebensqualität Zürichs in Einklang gebracht werden? Denn bereits jetzt bildet sich politischer Widerstand gegen das Wachstum – protektionistisch mit Vorbehalten gegen Zuwanderung und ökologisch mit Argumenten gegen Größe und Dichte an sich. Die Stadt Tokio ist fast viermal dichter besiedelt als die Stadt Zürich, der Großraum Tokio hat 16-mal mehr Einwohner als die Metropolitanregion Zürich. Dennoch gilt Tokio als Stadt mit sehr hoher Lebensqualität. Ausgehend von aktuellen Wohnbauprojekten japanischer Architekten wollten wir der Frage nach räumlicher und funktionaler Qualität nachgehen und beim kleinen Maßstab beginnend auch den großen Maßstab, das Stadtverständnis der beiden Kulturen beleuchten. Damit erhält die Gegenüberstellung eine Bedeutung über das Fallbeispiel Tokio hinaus. es geht schlussendlich um den Vergleich des traditionellen Modells der europäischen Stadt und seiner Unterscheidung von historischem Kern und Peripherie, und Tokio, das als ganzes eine Art Stadt gewordene Peripherie darstellt. Es geht um Denkmodelle und Arbeitsmethoden der Architekten und Städtebauer in ihrem jeweiligen spezifischen Kontext und es geht um Zukunftsfähigkeit, die Fähigkeit, auf sich abzeichnende Entwicklungen elastisch zu reagieren. Vollständigen Artikel ansehen.

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: ARCH+

Ansprechpartner:in für diese Seite: Anh-Linh Ngoberlin[at]archplus.net

Tools: