Publikation

Walter Gropius
Bauten und Projekte
Walter Gropius
Autor:in: Carsten Krohn
ISBN: 978-3-0356-1737-5
Sprache: Deutsch
Publikationsdatum: 2019
Umfang: 208 Seiten, 50 Abb
Format: gebunden, 33,0 x 24,0 cm

Der Visionär. Walter Gropius

25. Februar 2020 - Martina Pfeifer Steiner
„Mehr noch als durch seine Bauten wurde Walter Gropius als Gründer des Bauhauses bekannt. Er hatte die Vision, dass ein neuartiges Ausbildungssystem stärker auf die gebaute Umwelt einwirken könne als einzelne Bauwerke.“ Das erfährt man gleich am Anfang der Einführung des Autors Carsten Krohn. In diesem Buch geht es um die Bauten und Projekte von Walter Gropius und diese sind mit hervorragenden, wesentlichen Texten, Farbfotos, die in den letzten zehn Jahren aufgenommen worden sind, und neu gezeichneten Grundrissen illustriert, alles von Carsten Krohn, der schon über das Werk von Peter Behrens, Mies van der Rohe und Hans Scharoun geschrieben hat. Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen stammen größtenteils aus dem Bauhaus-Archiv. Behrens hatte auch auf Gropius einen großen Einfluss. Nachdem er sein Architekturstudium (München und Berlin) abgebrochen hatte, arbeitete er im Atelier von Peter Behrens „Ich verdanke ihm viel, vor allem die Gewohnheit, in Prinzipien zu denken.“.

Interessantes kommt zutage: Schon als Student beschäftigte Gropius einen Zeichner. „Meine absolute Unfähigkeit auch nur das einfachste aufs Papier zu bringen [...] lässt mich oft mit Sorgen auf meinen zukünftigen Beruf sehen. Es scheint mir fast eine physische Unmöglichkeit bei mir zu sein, denn ich bekomme sofort einen Krampf in der Hand.“ Mit einem weiteren Behrens-Mitarbeiter, Adolf Meyer, eröffnet Gropius dann ein eigenes Büro. In dieser Publikation sind auch die frühesten Werke zu finden, an deren Veröffentlichung Gropius eigentlich nicht interessiert war. „Die Entwicklung des Werks zeigt sich wie bei den anderen Protagonisten der Bewegung als ein mäandernder Weg, als ein Prozess des Suchens“, schreibt der Autor und zeichnet diesen höchst interessant nach. Bei den späteren Bauten von „The Architects Collaborative“, das Gropius mit sieben jüngeren Partnern 1945 in den USA gründete, folgt Krohn wiederum nicht dem „Verzeichnis der Werke von Walter Gropius‘ des Sigfried Giedeon, weil dort auch jene angeführt sind, für die Gropius nicht mitverantwortlich war.

Erkenntnisreich veranschaulicht das Buch diesen bedeutsamen Part der Architekturgeschichte – mit so viel Wissen und Wissenschaftlichkeit fundiert, dennoch so lesbar und lesenswert.

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