nextroom.at

Profil

Silvia Forlati, Hannes Bürger und Thomas Lettner gründeten das Studio 2003 in Wien. SHARE (engl. teilen) basiert auf dem Konzept der Wissensproduktion und dessen Austausches: we SHARE our know-how!
Gearbeitet wird in allen Themenbereichen der gebauten und ungebauten Umwelt, vom Leitsystem bis zur nachhaltigen Stadtentwicklung. Entwerfen wird als ein gemeinschaftlicher Entwicklungsprozess aller Beteiligter verstanden, der Wünsche, Ideen und Träume verbindet und den dafür notwendigen Raum schafft.

reality might be the reference but vision is the key © SHARE

Hannes Bürger (* 1968)
Hannes Bürger graduierte 2000 an der Technischen Universität Wien. Seine Diplomarbeit befaßte sich mit der Untersuchung der Lebenserwartung innovativer Baustoffe und Bauteile. Während seines Studiums absolvierte er, in Zusammenarbeit mit dem Shibaura Institute of Technology (Prof. Hiromi Fujii), Forschungsaufenthalte in Tokio und Kyoto. Von 1995 bis 2003 arbeitete er in leitendnen Funktionen für verschiedene Wiener Büros. Als Gründungspartner von SHARE architects sind seine Schwerpunkte Projekt- und Prozessmanagement sowie Bau-und Planungskoordination, er zeichnet sich auch für die Finanz- und Geschäftsplanung des Büros verantwortlich.

Silvia Forlati (* 1970)
Architektin, studierte in Italien, Dänemark und den Niederlanden, wo Sie am Berlage Institute graduierte. Sie arbeitete in Amsterdam, London und Singapur und gründete in 2002 Ihr Studio SHARE architects in Wien mit Hannes Bürger und Thomas Lettner. Als Universitätsassistentin unterrichtete sie von 2002 bis 2010 am Institut für Architektur und Entwerfen der Technischen Universität Wien (Abteilung Wohnbau und Entwerfen), wo sie mittlerweile als Lektorin arbeitet. Von 2006 bis 2008 war Silvia Präsidentin der Wonderland Platform for European architecture. Im November 2011 veröffentlichte sie in Kollaboration mit Anne Isopp das Wonderland manual for emerging architects. Der Fokus Ihrer Forschungs- und Recherchetätigkeiten liegt auf die Entwicklung des Architekturberufsfeldes und auf innovativen Wohnbau. In 2013 promovierte sie mit Ihrer Arbeit „Innovation in collective housing“ an der TU Wien

Thomas Lettner (* 1968)
Thomas Lettner graduierte 1997 an der Technischen Universität Graz und schloß 1999 seinen Master am Berlage Institut Amsterdam ab. Er studierte in Japan und arbeitete für Arata Isozaki in Berlin. In seiner Diplomarbeit befaßte er sich mit der Neuentwicklung des Tokyo Waterfront Subcenter. Von 1999 bis 2002 arbeitete er für Foster & Partners London. 2001 wechselte er nach Singapur, wo er für Foster & Partners am New Supreme Court mitarbeitete. 2003 gründete er mit Silvia Forlati und Hannes Bürger SHARE architects in Wien. Seit 2004 ist er von der Kammer empfohlener Wettbewerbs-, Verfahrens-organisator, Vorprüfer und Preisrichter. Im Masterstudiengang Architektur am Joanneum Graz leitet er seit 2007 Entwerfen 3 - Städtebau und betreut Diplomarbeiten.

Karte

Bauwerke

Presseschau

25. Oktober 2013 Maik Novotny
Der Standard

My Home Is My Wonderland

Das Trio Share Architects aus Wien setzt bei seinen Bauten auf Offenheit und Durchblicke zwischen Innen und Außen

Die Anfänge waren geradezu beispielhaft kosmopolitisch. Als sich Hannes Bürger, Silvia Forlati und Thomas Lettner 2003 in Wien zusammenschlossen, kamen zwei von ihnen gerade aus Singapur, studiert hatte man in Italien, den Niederlanden und Japan, gearbeitet unter anderem bei Zaha Hadid. Dazu passend war das erste Projekt das Leitkonzept für die erfolgreiche paneuropäische Wanderausstellung Wonderland, deren pixelgroße Tafeln monatelang durch sämtliche europäische Hauptstädte tourten.

So global hätte es weitergehen können, doch die drei Architekten blieben hier. „Damals habe ich noch nicht einmal Deutsch gesprochen“, erinnert sich die gebürtige Italienerin Silvia Forlati. Von weltläufiger Schnittigkeit allerdings der Büroname: Share. „Ein Gebäude wird ja erst in der Zusammenarbeit ermöglicht. Es ist ein Prozess des gemeinsamen Findens“, erklärt Silvia Forlati den Namen.

Barrierefreie Offenheit

Heute ist das Büro fest im konkret gebauten Österreich verwurzelt. Der Durchbruch kam mit dem Gewinn des Wettbewerbs für die Palliativstation des Wiener Wilhelminenspitals (mit Raum-Werk-Stadt Architekten), die 2012 fertiggestellt wurde. Um den Patienten Schutz vor Einblicken und trotzdem viel Bewegungsradius zu geben, bekam der breit angelegte Bau helle Atrien eingestanzt, und nachdem die Zimmer allesamt Richtung Grün orientiert wurden, gelang es, einen Großteil des Baumbestands zu erhalten - eine barrierefreie Offenheit zwischen Innen und Außen, die mittlerweile so etwas wie ein Markenzeichen geworden ist.

Ihr jüngstes Projekt, das im September eröffnete Bürgerservice-Zentrum in Ossiach, holt ebenso die Landschaft ins Haus. Der multifunktionale Doppelpavillon steht leicht erhöht neben dem altehrwürdigen Stift. „Durch eine faltbare Fassade kann der Saal zum Außenraum geöffnet werden“, sagt Silvia Forlati. „Und die Stufen auf der Terrasse sind als Bühne für Hochzeiten und Veranstaltungen nutzbar, ohne dass man jedes Mal eine Behelfskonstruktion bauen muss.“

Maximale Raumnutzung

Eine Methode, die auch bei Bauaufgaben zur Anwendung kommt, bei denen es für gewöhnlich enger zugeht: den Wohnbauten. Das yachtweiße Badehaus an der Alten Donau, das fast nur aus einer zwischen Innen und Außen oszillierenden Terrasse besteht, ebenso wie Geschoßwohnbauten, die trotz engen räumlichen und finanziellen Korsetts mit großen Loggien und geräumigen Stiegenhäusern Platz und Luft schaffen. „Es geht uns um die maximale Raumnutzung, um eine Großzügigkeit über das Minimum hinaus“, sagt Forlati.

Ist es die Offenheit der globalen Erfahrung, die diese Luftigkeit in die Entwürfe bringt? „Ich weiß nicht, ob man das im Ergebnis sieht“, meint die Architektin. „Es ist mehr ein mentaler Internationalismus. Die Nähe zum Kunden und zur Baustelle sind uns wichtiger. Der österreichische Markt ist spannend genug.“ Wonderland ist eben überall.

Kurz & bündig

Ihr Büro in drei Worten? Offen, verlässlich, spannend.
Der beste Ort für Ideen? Zwischen uns dreien.
Bleistift oder Computer? Beides!
Wie viel arbeiten Sie? 220 Stunden im Monat.
Was würden Sie gerne bauen? Eine Bar (Hannes), mehr Wohnbau (Silvia), etwas Großes (Thomas).
Ihr größter Erfolg? Dass wir noch da sind.
Ihre größte Niederlage? Disqualifiziert beim Wettbewerb wegen einer falsch gespeicherten PDF-Datei.
Ihr Lieblingsurlaubsland? Italien.
Letzter Gedanke am Abend? Was morgen passieren wird.
Alternativjob zur Architektur? Alle drei: keiner!