Akteur

Richard Rogers
* 1933 Florenz 2021 London

Ein Meister des Hightech

Pritzker-Preis an Richard Rogers

30. März 2007 - Roman Hollenstein
Die Eröffnung der Kulturmaschine des Pariser Centre Pompidou machte Renzo Piano und Richard Rogers 1977 zu Stars. Neun Jahre später konnte Rogers mit dem Lloyds's Building eine Ikone des britischen Hightech vollenden. Auch wenn der 1933 in Florenz geborene Londoner dem technischen Ausdruck treu geblieben ist, werden seine Bauten heute nicht mehr von reiner Zukunftseuphorie bestimmt. Im Zentrum von Rogers' Entwurfsarbeit steht vielmehr das Ringen um eine umweltverträgliche Baukunst. Dies hält ihn aber nicht davon ab, Megaprojekte wie den Millennium Dome oder den im vergangenen Jahr eingeweihten Madrider Flughafen Barajas zu realisieren. Zu seinen bekannteren Werken zählen ausserdem der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg, die Justizpaläste von Bordeaux und Antwerpen sowie das walisische Regierungsgebäude in Cardiff. Bedeutender als seine Bauten waren in den vergangenen Jahren jedoch seine theoretischen Äusserungen. So skizzierte er 1997 seine Visionen für «Cities for a small planet» und beanstandete später die «erschreckenden architektonischen und städtebaulichen Standards» unserer Zeit. Nicht zuletzt für dieses ethische Engagement auf dem Gebiet der Architektur wird nun Lord Rogers of Riverside mit dem seit 1979 jährlich verliehenen und mit 100 000 Dollar dotierten «Nobelpreis der Architektur» ausgezeichnet. Damit setzt die im vergangenen Herbst um Toshiko Mori, Shigeru Ban und Renzo Piano erweiterte Jury einmal mehr auf einen bewährten Altmeister.

teilen auf

Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung

Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroomoffice[at]nextroom.at

Tools: