Lehnbachhaus - Umbau & Erweiterung
Umbau, Erweiterung, München (D) - 2013
Foster and Partners
Neue Zürcher Zeitung
Studium an der University of Manchester und an der Yale University. 1963 gründet Foster zusammen mit seiner späteren Frau Wendy und mit Su und Richard Rogers unter dem Namen „Team 4“ sein erstes Büro, 1967 kommt es zur Gründung von „Foster Associates“. Foster gehört zu den Hauptvertretern der britischen „High-Tech-Architektur“, bei der sich Gesamtform und Details bewußt aus einem ingenieurmäßigen Kalkül und einer weitestgehend industrialisierten Architekturproduktion herleiten. Foster hat eine Fülle von Preisen und Auszeichnungen erhalten und rund um die Welt gelehrt, sein Unternehmen hat heute weltweit 321 Angestellte, davon allein 268 Architekten, die in Büros in London, Glasgow, Berlin, Frankfurt, Hongkong, Tokio und Riad beschäftigt sind.
Zu den Hauptwerken Fosters gehören:
Das Verwaltungsgebäude der Versicherung Willis, Faber & Dumas in Ipswich (1971-75), das Sainsbury Center for Visual Arts in Norwich (1974-78), die Hongkong and Shanghai Bank in Hongkong (1979-86), die Sackler Galleries der Royal Academy in London (1985-91), der Flughafen Stansted (1981-91), der Century Tower in Tokio (1987-91), der Torre de Collserola in Barcelona (1988-92), ein Kunstzentrum und eine Mediathek für das Carré d'Art in Nimes (1984-93). Das neue Gebäude für die Rechtsfakultät der Universität Cambridge wurde 1995 eröffnet. Zu den prominentesten Projekten, an denen derzeit im Büro Foster gearbeitet wird, gehört der Deutsche Reichstag in Berlin.
Deyan Sudjic: Norman Foster, Entwürfe eines Lebens, Deutsch, Englisch, DOM publishers, Berlin 2011, 312 S..
1999 Sieger des Pritzker-Preises für Architektur; im gleichen Jahr wurde ihm die Ehre erteilt, von Seiner Britannischen Majestät mit dem Titel „Lord“ ausgezeichnet zu werden.
1994 Goldmedaille von der AIA
1991 Goldmedaille von der Französischen Akademie
1990 Wird zum Baronet ernannt
1983 Königliche Goldmedaille für Architektur von der RIBA
Umbau, Erweiterung, München (D) - 2013
Foster and Partners
Neue Zürcher Zeitung
Neubau, Zürich (CH) - 2008
Foster and Partners
TagesAnzeiger
Berlin (D) - 2005
Foster and Partners
Neue Zürcher Zeitung
Madrid (E) - 2005
mit Jean Nouvel, John Pawson, Marc Newson, Christian Liagre, Zaha M. Hadid, David Chipperfield, plasmastudio, Ron Arad, Kathryn Findlay, Jason Bruges, Richard Gluckman, Arata Isozaki, Javier Mariscal
Der Standard
Neubau, London (GB) - 2004
Foster and Partners
TEC21
Millau (F) - 2004
Michel Virlogeux
deutsche bauzeitung
Gateshead (GB) - 2004
Foster and Partners
Neue Zürcher Zeitung
Wien (A) - 2003
Der Standard
Warschau (PL) - 2003
Neue Zürcher Zeitung
London (GB) - 2000
TagesAnzeiger
Umbau, London (GB) - 2000
Foster and Partners
Der Standard
London (GB) - 1999
Foster and Partners
Der Standard
Berlin (D) - 1999
Foster and Partners
Der Standard
Zum 70. Geburtstag des Architekten Norman Foster
Mehrere Arbeiten von Norman Foster gelten als architektonische Meisterwerke. In jüngster Zeit allerdings realisierte er einen Bau nach dem anderen. Doch entwerferische Qualität und Innovation bewahren diesen erfolgreichsten Architekten Grossbritanniens, der heute seinen 70. Geburtstag feiern kann, vor dem künstlerischen Abstieg.
In seinem eben erst erschienenen Buch «Iconic Building» widmet sich der Architekturkritiker Charles Jencks, seinerzeit Wegbereiter der baukünstlerischen Postmoderne, der Zeichenhaftigkeit heutiger Bauten. Diese architektonischen Inkunabeln sind laut Jencks Zeichen, die für sich selbst stehen und mehrere Bedeutungen zulassen, rätselhafte Signifikanten ohne wirkliches Signifikat. Nicht ohne Grund zeigt das Umschlagbild Norman Fosters Swiss Re Building als Rakete auf einer Abschussrampe der Nasa. Und Madelon Vriesendorp steuert eine Zeichnungsreihe bei, welche das 2004 in der City of London eingeweihte Gebäude als Bombe und Schraube, als Finger und Penis, als Tannenzapfen und Zigarre interpretiert. In der Tat wirkt das Gebäude, das mit britischem Understatement meist als «Gherkin» interpretiert wird, durch seine unübersehbare Form, der es gleichwohl an einer zwingenden semantischen Dimension mangelt. Foster hat ein neues Wahrzeichen für London geschaffen, das in bauökologischer und energietechnischer Hinsicht neue Massstäbe setzt und den kurz zuvor errichteten Komplex der Greater London Authority, des neu installierten Londoner Stadtparlaments, qualitativ bei weitem übertrifft.
Fosters Karriere ist eine Erfolgsgeschichte sondergleichen. Vor siebzig Jahren, am 1. Juni 1935, in Manchester geboren, gründete er 1965 gemeinsam mit seiner Frau Wendy sowie Sue und Richard Rogers das Architekturbüro Team 4. Die Zusammenarbeit dauerte nur zwei Jahre, doch sie bildete gleichsam den Humus für die Entwicklung einer Architektur, die als Hightech schliesslich zum britischen Exportschlager werden sollte. Das Willis and Faber Head Office in Ipswich (1976) knüpfte mit seiner schwarzen ondulierenden Fassade an die Stromlinienästhetik der Moderne an, das Sainsbury Centre for Visual Arts in Norwich (1978) gilt als Paradigma des Museumshangars. Der internationale Durchbruch kam für das 1967 gegründete Büro Foster Associates, das später in Foster and Partners umbenannt wurde, mit dem Sitz der Hong Kong and Shanghai Bank in Hongkong (1979-86). Indem er Technik und Ästhetik mit einer Stahl-Glas-Architektur verband, setzte Foster Standards, ohne die sein Commerzbank- Hochhaus in Frankfurt (1997) oder der Londoner Swiss Re Tower nicht möglich gewesen wären. Auch bei anderen Bauaufgaben wirkte Foster bahnbrechend: nicht zuletzt bei Flughäfen. In Stansted bei London entwickelte er das Konzept transparenter und modularer Terminals, das er dann mit dem neuen Flughafen in Hongkong in den grossen Massstab übersetzte.
Im Ausland hatte Foster zunächst besonders viele Projekte in Deutschland, und er konnte in Berlin mit dem Umbau des Reichstags einen äusserst markanten Akzent setzen. Inzwischen hat er in 48 Ländern an Projekten jeglicher Grössenordnung gearbeitet; in der Schweiz befasst er sich mit dem Umbau des Hotels Dolder in Zürich und in St. Moritz - wo er schon ein kürbisförmiges Apartmenthaus realisieren konnte - mit dem Projekt «The Murezzan». Foster ist ein Verfechter der Hightech-Architektur geblieben, und selbst wenn manche Bauten der letzten Jahre doch eher als Massenware eines Grossbüros zu werten sind, so gelingen ihm immer wieder herausragende Werke, etwa das subtil auf die römische Maison Carrée Bezug nehmende Kulturzentrum Carré d'Art in Nîmes (1993) oder der Great Court des British Museum in London (2000). Unter Tony Blair avancierte Foster, der 1990 geadelt und 1999 von der Queen zum Lord of Thames Bank erhoben wurde, zum Architekten der englischen Hauptstadt. An jeder zweiten Ecke der City of London hängt ein Bauschild mit seinem Namen, und für die nachwachsende Architektengeneration bleiben einzig Nischen als Betätigungsfelder. 2004 verlor Foster seinen wichtigsten Mitarbeiter: Ken Shuttleworth, «Ken the Pen», von dem Bau in Ipswich bis hin zur «Gurke» der herausragende Entwerfer, verliess das Büro, um unter dem Namen «Make» sein eigenes zu eröffnen.