Volksschule Lauterach Dorf
Lauterach (A) - 2018
Feyferlik / Fritzer
Vorarlberger Architektur Institut
1977 – 1985 Architekturstudium an der TU Graz
1983 Bürogründung in der Form einer losen Architektengemeinschaft
1985 Teilnahme an der Architektur-Biennale in Venedig
1990 – 1992 Mitarbeit im Büro Giencke
Seit 1994 Zusammenarbeit mit Susanne Fritzer
2005 – 2011 TU-Innsbruck
2013 – 2015 TU-Graz
Staatspreis Architektur & Nachhaltigkeit 2019, Preisträger, Volksschule Lauterach Dorf
Architekturpreis des Landes Steiermark 2019, Preisträger, Basilika und Geistliches Haus Mariazell
ZV-Bauherrenpreis 2018, Preisträger, Volksschule Lauterach Dorf
GerambRose 2018, Preisträger, Basilika und Geistliches Haus Mariazell
ZV-Bauherrenpreis 2017, Preisträger, Basilika und Geistliches Haus Mariazell
ZV-Bauherrenpreis 2014, Nominierung, Praxis für Kieferorthopädie
Architekturpreis des Landes Steiermark 2013, Nominierung, Volksschule Bad Blumau
GerambRose 2012, Preisträger, Volksschule Bad Blumau
ZV-Bauherrenpreis 2012, Preisträger, Volksschule Bad Blumau
Architekturpreis des Landes Burgenland 2008, Preisträger, Praxis Dr. Datlinger
Geramb Dankzeichen 2007, Auszeichnung, Haus R.
Lauterach (A) - 2018
Feyferlik / Fritzer
Vorarlberger Architektur Institut
Umbau, Mariazell (A) - 2017
Feyferlik / Fritzer
HDA Haus der Architektur
Neubau, Bad Blumau (A) - 2010
Feyferlik / Fritzer
HDA Haus der Architektur
Bad Blumau (A) - 2010
Feyferlik / Fritzer
HDA Haus der Architektur
Graz (A) - 2008
Feyferlik / Fritzer
HDA Haus der Architektur
Neubau, Mattersburg (A) - 2006
Feyferlik / Fritzer
Architekturzentrum Wien
Hart bei Graz (A) - 2005
Feyferlik / Fritzer
Architekturzentrum Wien
Mariazell (A) - 2004
Feyferlik / Fritzer
zuschnitt
Graz (A) - 2002
Feyferlik / Fritzer
Architekturzentrum Wien
Wien (A) - 2001
Feyferlik / Fritzer
Architekturzentrum Wien
Spielfeld (A) - 2000
mit Susanne Fritzer
Architekturzentrum Wien
Mariazell (A) - 2000
mit Susanne Fritzer
Architekturzentrum Wien
Graz (A) - 1999
mit Susanne Fritzer
Architekturzentrum Wien
Spielfeld (A) - 1998
Architekturzentrum Wien
Neudau (A) - 1995
Architekturzentrum Wien
Umbau, Aigen (A) - 1992
Architekturzentrum Wien
Lehren aus dem EM-Stadionprojekt
Die Trennung von Planung und Ausführung ist eines der Fundamente architektonischen Schaffens. Sie befreit die programmatisch-gestalterische Arbeit von freiberuflichen Architekten und Ingenieuren von Logistik, Leistungsfähigkeit und der Optimierung der Kosten der Errichtung durch Unternehmen. So bekommt der Bauherr das bestmögliche Produkt: den besten, aus einem großen Angebot von Bietern gewählten Entwurf und den kompetentesten Ausführenden.
Bei der Ausführung geht es für den Unternehmer darum, ein bereits geplantes Produkt mit Kostengunst und Gewinn zu realisieren. Dafür soll der Preiswettbewerb sorgen. Der vom Ausführenden gewählte Planer geht nach anderen Gesichtspunkten vor als der selbstständige Architekt oder Ingenieur. Er ist Auftragnehmer und eine Art von Subunternehmer. In der Ausführung wirkt sich die Trennung von Planung und Errichtung positiv aus: Immer noch hat der Architekt die Aufgabe, die Qualität des von ihm geplanten Werkes zu beaufsichtigen und zu sichern.
Der Unterschied zeigt sich auch in der Art des Wettbewerbs, dem sich beide stellen. Architekten sprechen von einem Architekturwettbewerb, in dem sie eine geistig-schöpferische Leistung erbringen, die von gleich Qualifizierten begutachtet werden. Ausführende sprechen von Preisanboten eines Kostenwettbewerbes, eines Tender. Wenn nicht Mängel der Erfüllung von Vertragsbedingungen bestehen, gewinnt der Billigstbieter. Dort werden Planungen mit Planungen verglichen, hier Kosten mit Kosten.
In einem Generalübernehmerverfahren ist das anders. Architekten sind ausgeschlossen, da sie weder ausführungsberechtigt sind noch wirtschaftlich-finanzielle Kriterien erfüllen können. Nur wenige können in so einem Fall im Auftrag des Ausführenden als eine Art von Subunternehmer wirken. Wie aber soll die Qualität der Planungen unterschiedlicher Bieter beurteilt werden, wenn diese Teil von Kostenangeboten sind? Kosten sind einfach zu vergleichen, aber Planungen? Darunter leiden Durchsichtigkeit des Prozesses und Qualität des Ergebnisses. Die Bequemlichkeit des Auftraggebers, alles in einer Hand zu sehen, wiegt dieses Manko nicht auf: Auch Bauherr zu sein, ist eine große und wichtige Aufgabe. Er bekommt nicht nur etwas von seinen Auftragnehmern sondern auch für sein Engagement.
In unserem kulturellen Verständnis bedeutet Bauen die Planung als geistig-schöpferische Leistung von der Ausführung zu trennen. Imagination und, nicht selten, Utopie stehen im Vordergrund, nicht die Kostenoptimierung für die Firmenbilanz. Erst mit dieser Trennung werden Verfahren durchsichtig, qualitätssichernd und kostenbewusst. Planungen sollen mit Planungen verglichen werden und Kosten und Leistungsfähigkeit von Unternehmen miteinander; in beiden Fällen sozusagen Äpfel mit Äpfeln, nicht Äpfel mit Birnen.
Die Geschichte um das EM-Stadion in Klagenfurt zeigt die Problematik auf. Zwei Architekten gingen wegen des Generalübernehmerverfahrens vor den Bundesvergabeausschuss. Einmal, weil Architekten als nicht Ausführungsberechtigte von der Teilnahme ausgeschlossen sind, zum andern, weil auf Verfahrensmängel aufmerksam gemacht werden sollte. Der erste Klagegrund wurde abgewiesen - die Berufung läuft -, die aufgezeigten Verfahrensmängel aber wurden bestätigt.
Sie zeigen jetzt Folgen, die den Bau infrage stellen, und es gab, wie erwartet, keine Beschleunigung der Projektabwicklung. Jetzt gibt es Klagen ausgeschiedener Bewerber gegen den Auslober. Bewerber, „die am lautesten Unterpreis schrien“ haben sich „nach Veröffentlichung der Angebote in der Kärntner Woche auf unserem Preis eingependelt“, so Porr-Chef Horst Pöchhacker im STANDARD-Interview: So unumstößlich sind also auch Kostenangebote nicht.
Über die Qualität der Planungen der Bieter verlautet nichts: Ihre Qualität scheint „selbstverständlich“ zu sein. Worum aber geht es dann? Für den Unternehmer geht es um einen Großauftrag, von dem er sich Gewinn und Prestige verspricht; für den Auslober um die zeitgerechte Fertigstellung des Stadions, die er durch die Wahl eines Sonderverfahrens gesichert meinte. Worum geht es den Österreichern, die das Geld zur Verfügung stellen und in deren Auftrag die Politik einen Job zu erfüllen hat? Da die Entscheidung, bauen zu wollen, gefallen ist, geht es auch ihnen um die Errichtung des Stadions.
Unser Kulturverständnis verlangt, dass Entscheidungen durchsichtig und im Sinne von Qualität getroffen werden. Dies ist am ehesten durch die Trennung von Planung und Ausführung statt dem Begehen eines Weges mit vermeintlich geringsten Widerständen gewährleistet. Wer gegen diesen Weg ist, so meint der Porr-Chef, habe „entweder nicht die Zufriedenheit der Kunden im Auge oder zu wenig Kompetenz“.
Wer solche Pauschalurteile ausspricht, zeigt mangelndes Verständnis im Umgang mit öffentlichen Interessen oder setzt seine Zufriedenheit gleich jener des öffentlichen Auftraggebers. Eigentlich eine maßlose Selbstüberschätzung. Wir alle hoffen, dass das Stadion fristgerecht fertig gestellt wird. In Zukunft aber bitte anders: Nicht nur Verfahrensmängel vermeiden, sondern Planung und Ausführung trennen. Alle wollen Architektur. Sie sollen sie auch kriegen - mit Architekten, die nicht nur im Auftrag von Bietern im Preiswettbewerb planen können.
Bernhard Hafner und Wolfgang Feyferlik sind Architekten in Graz. Letzterer ist einer der Kläger gegen den Auslober.