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Kein Geld fürs 21er-Haus
Der Standard

Der Schwanzer-Pavillon erstrahlt nun neu

21. September 2011 - Thomas Trenkler
Wien - Man könnte von einem Schildbürgerstreich sprechen: Um knapp 32 Millionen Euro wurde das ehemalige 20er-Haus in den letzten vier Jahren renoviert und ausgebaut; Geld für den Betrieb des gläsernen Pavillons, der nun 21er-Haus heißt, hat man aber bisher nicht eingeplant. Den möglichen Fragen der Journalisten stellte sich Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) nicht: Obwohl es sich „um eines der größten Kulturinfrastrukturprojekte der letzten Jahrzehnte“ gehandelt habe, sagte sie die Teilnahme an der Pressekonferenz am Dienstag kurzfristig ab - wegen eines anderen Termins.

Belvedere-Chefin Agnes Husslein, die Hausherrin, und Architekt Adolf Krischanitz ließen sich die Laune dennoch nicht verderben. Sie bejubelten die Fertigstellung der Bauarbeiten just an jenen Tag, an dem vor 49 Jahren Karl Schwanzers Pavillon für die Brüsseler Weltausstellung 1958 als Museum moderner Kunst im Schweizer Garten eröffnet worden war. Die Aura blieb erhalten, auch wenn die Treppen aus Brandschutzgründen eingehaust werden mussten.

Die offizielle Eröffnung erfolgt erst am 15. November - mit der Ausstellung Schöne Aussichten. Dann soll auch der neue Büroturm verglast und das Restaurant eingerichtet sein. Ob es auch 2012 Ausstellungen geben wird können, ist fraglich. Die jährlichen Kosten beziffert Husslein mit 4,3 Millionen Euro. Schöne Aussichten also.

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