Award

Staatspreis für Architektur 2010
ArchitekturpreisWien (A)
Staatspreis für Architektur 2010, Foto: Bruno Klomfar
Preisverleihung: 16. Dezember 2010

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner überreichte am Donnerstagabend in der voestalpine Stahlwelt in Linz den Staatspreis Architektur, der 2010 für Industrie- und Gewerbebauten ausgelobt war. In der Kategorie Mittel- bzw. Großbetriebe ging der Staatspreis an die Swarovski Optik KG in Absam und die tatanka ideenvertriebsgmbh für die Transformation der Swarovski-Optik-Werke. In der Kategorie Klein- bzw. Kleinstbetriebe gewann die Sohm Holzbautechnik GmbH, die gemeinsam mit dem Architekturbüro Hermann Kaufmann eine neue Lagerhalle mit Bürogebäude geplant hatte.

„Die Gewinner zeichnen sich durch eine sehr hohe Baukultur aus, sie setzen auf den schonenden Verbrauch von Ressourcen, mehr Energieeffizienz und den Einsatz innovativer Technologien", betont Mitterlehner. "Der Staatspreis verstärkt die Bewusstseinsbildung für nachhaltige Architektur und soll als positiver Ansporn für andere Unternehmen wirken", so Mitterlehner. Durch das rasante Wachstum von Industrie- und Gewerbegebieten sei deren nachhaltige architektonische Gestaltung wichtiger denn je.
Jurybegründungen für die Staatspreisträger

Kategorie Klein- bzw. Kleinstbetriebe: Der Zubau der Firma Sohm überzeugte die Jury durch die Summe seiner Qualitäten: "starke Präsenz, ökologisch durchdacht, entspannt in der Atmosphäre. Sohm Holzbautechnik produziert ein High-Tech-Produkt: Decken- und Wandelemente aus Massivholz, die ohne Leim- oder Stahlverbindungen auskommen. Diese Idee klingt einfach, erfordert aber eine präzise Verarbeitung und ein profundes Wissen. Die Betriebserweiterung war eine Möglichkeit, das Image der Firma nach außen zu tragen. Die Halle lebt nicht von der skulpturalen Geste, sondern fast vom Gegenteil, nämlich der Auflösung des Baukörpers in seine konstruktiven Bestandteile."

Kategorie Mittel- bzw. Großbetriebe: Die Transformation der Firma Swarowski Optik überzeugte die Jury durch ihren gelassenen Umgang mit dem Bestand sowie die präzise und unprätentiös realisierten Ergänzungen: "Eine Architektur des Alltags auf höchstem Niveau. Gerade der gestalterische Umgang mit Betriebsanlagen, die über Jahrzehnte gewachsen sind, erfordert besonderes Fingerspitzengefühl. Die Transformation der Swarovski-Optik-Werke ist ein herausragendes Beispiel für die hohe Qualität, die man durch inkrementelle Veränderung am Bestand erreichen kann. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren sehr stark in den Prozess eingebunden und konnten ihre Anliegen einbringen – was spätere Umplanungen reduziert und zur Identifikation beiträgt."
Fünf weitere Projekte mit Nominierung ausgezeichnet

Neben den zwei Staatspreis-Siegern wurden fünf Architektur-Projekte mit Nominierungen gewürdigt. Es sind dies:

* Die Verkaufs- und Finanzzentrale der voestalpine Stahl GmbH in Linz, geplant von Dietmar Feichtinger Architectes, Bauherr: voestalpine Stahl GmbH
* Der Masterplan und das Architekturleitbild werkSTADT voestalpine, geplant von lassy | architektur+raumplanung, Arch. DI Helga Lassy, Bauherr: voestalpine Stahl GmbH
* Die Lagerhalle Gradischegg in Innsbruck, geplant vom Architekturbüro Sapinski salon, Bauherr: Franz Gradischegg Nachf. GmbH & Co KG
* Die Messehalle A in Graz, geplant von Riegler-Riewe Architekten, Bauherr: Messe Congress Graz Betriebsgesellschaft m.b.H
* Die Schmiede Steidl in Innervillgraten, geplant durch die Architekten Peter Jungmann und Markus Tschapeller, Bauherr: Alfons Steidl

Über den Staatspreis Architektur

Das Wirtschaftsministerium verleiht alle zwei Jahre unter Beteiligung der Wirtschaftskammer Österreich, der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten und der Architekturstiftung Österreich den Staatspreis Architektur. Alternierend wird er in den Bereichen “Tourismus und Freizeit”, “Industrie und Gewerbe” sowie “Neue Arbeitswelten in Verwaltung und Handel” verliehen. Der nächste Staatspreis Architektur wird im Jahr 2012 im Bereich "Verwaltung und Handel" vergeben.