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Mehr als nur Schalter. nextroom fragt Alfred Mölzer
Mehr als nur Schalter. nextroom fragt Alfred Mölzer, Foto: Jana Madzigon

Schon längst sind unsere Häuser digital steuerbar. Brauchen wir da überhaupt noch Schalter? Oder steuern wir in Zukunft das Licht nur mehr übers Handy? nextroom fragt Alfred Mölzer, Geschäftsführer der Gira Austria GmbH.

28. März 2023 - Anne Isopp
An der Wand ein schwarzer Kippschalter von Gira. Wenige Zentimeter darüber hängt ein Touchpad, von dem sich verschiedene Lichtszenarien im Raum auswählen lassen, Sound als auch das Raumklima und die Jalousien einfach zu steuern sind.

„Wir bieten von der klassischen Steckdose und Schalter bis hin zu Smart-Home-Lösungen eine ganze Bandbreite an Produkten an“, erklärt Adolf Mölzer, Geschäftsführer der Gira Austria GmbH.

Gira ist ein deutsches mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Radevormwald in Nordrhein-Westfalen. Produkte des 1905 gegründeten Traditionsunternehmen sind heute weltweit in mehr als 40 Ländern erhältlich. Die Österreichische Tochtergesellschaft Gira Austria GmbH hat ihren Sitz in Salzburg, in Wien präsentiert Gira seine Produkte unter anderem im Formdepot, einem Showroom in Wien-Ottakring.

Das Formdepot in Wien Ottakring ist ein Gebäude mit moderner Aufstockung und einem intelligenten Innenleben. Das ganze Haus ist mit dem KNX-Standard ausgestattet, dem heute weltweit wichtigsten Technologie-Standard der kabelgebundenen Bus-Systeme, den Gira seinerzeit mitentwickelt hat. Ein KNX-System im Gebäude eingebaut zu haben bedeutet, dass sämtliche Geräte das gleiche Übertragungsverfahren benutzen und Daten über eine gemeinsame Leitung austauschen und miteinander kommunizieren können. Die Vorteile für Endverbraucher:innen: KNX ist ein herstelleroffenes System, mehr als 500 Produzenten weltweit gehören dem Netzwerk bereits an – mit zurzeit über 8.000 integrierbaren intelligenten Produkten und zertifizierten KNX-Komponenten. Das garantiert etwa auch die so wichtige Kompatibilität für einer Vielzahl unterschiedlicher Produkte verschiedenen Hersteller im intelligenten Gebäude der Zukunft.

Bei der Dynamik der Entwicklung intelligenter Gebäudetechnik drängt sich die Frage auf, ob wir in Zukunft klassische Schalter für Licht-, Heizung- oder Jalousiesteuerung in Zukunft überhaupt noch brauchen werden? Alfred Mölzer: „Das ist eine sehr gute und wichtige Frage, die wir uns und der wir uns bei Gira natürlich stellen. Wir sind allerdings fest davon überzeugt, dass klassische Schalter noch viele Jahre nachgefragt und State of the Art bleiben – auch wenn neue Möglichkeiten, wie das Schalten über Sprachsteuerung oder smarte Endgeräte, in Zukunft parallel an Bedeutung gewinnen werden.“

Für die Herstellung der Schalter und Steckdosen werden zurzeit vor allem Kunststoffgranulate und Metalllegierungen benötigt. Gibt es eine Alternative zum Kunststoff? Alfred Mölzer: „Unsere Produkte müssen nicht nur höchsten technischen Standards gerecht werden, sondern zeichnen sich ja auch durch hohe Qualität, Sicherheit und einen langen Produktzyklus aus – da ist Kunststoff zurzeit einfach noch alternativlos.“

Ein Schalter ist Teil des Raumes. „Wenn man genau schaut, merkt man, dass er einen großen Einfluss auf den Gesamteindruck des Raumes hat“, sagt Mölzer. Deshalb lege man bei Gira auch so einen großen Wert auf die Gestaltung und die Haptik der sichtbaren Schaltelemente. Das im Hintergrund, im Verborgenen immer mehr intelligente Gebäudesteuerung hinzukommt, hat sich natürlich auch längst in die DNA des Unternehmens eingeschrieben.
Reportagen ergänzen die Serie »nextroom fragt:« um Portraits von Unternehmen. Zu Wort kommen „Köpfe“ von Firmen, die interessante Produkte bzw. Entwicklungen hervorbringen. Der Geschichte über Motivation, Haltung und Visionen dieser Menschen wird vor Ort nachgespürt.

Die Reportagen entstehen in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner DOCUmedia. Die redaktionelle Verantwortung liegt bei nextroom.

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