Die Innsbrucker Bundesstraße verbindet als Entwicklungsachse von wachsender Bedeutung den Flughafen mit dem Stadtzentrum von Salzburg. Derzeit prägen gesichtslose Gewerbeobjekte (eine Ausnahme ist Gerhard Garstenauers ÖFAG-Gebäude aus den 1970er Jahren), Einkaufsmärkte, Tankstellen und einige Kleinwohnhäuser den Straßenzug.

Das neue Büro- und Geschäftshaus stellt mit den Möglichkeiten, die sich aus der Behandlung einer Parzelle ergeben, einen bewussten Kontrast zur eindimensionalen Dynamik des Verkehrsstroms her. Als Kontraindikation zur dominanten Bewegungsrichtung des Verkehrs, lenkt der von der Straße deutlich abgesetzte Baukörper mit seinem enorm weit auskragenden Vordach den Blick in die Tiefe. Das Gebäude zieht das Interesse auf sich und verleiht damit dem Rand erhöhte Bedeutung. Durch diesen ebenso kräftigen wie subtilen Akzent wurde der in einer substantiellen Wandlung begriffene Straßenraum pointiert neu definiert.

An der nach Süden zum Grünraum orientierten Gebäudeseite werden die Geschoße kaskadenartig gestaffelt. Unmittelbar an einer der frequentiertesten Straßen Salzburgs entstanden dadurch ruhige Terrassen mit einem herrlichen Ausblick in eine Landschaft, die sich je nach Witterung, Tages- und Jahreszeit als stets neues Naturschauspiel darbietet.

Das Haus ist durch seinen Unikatscharakter in kürzester Zeit zur Attraktion und der Ort zu einer echte Adresse geworden. Für den Bauträger hat sich das Bauvorhaben bereits unmittelbar nach Fertigstellung amortisiert und darüberhinaus zu einer Neupositionierung im unternehmerischen Umfeld verholfen. (Text: Roman Höllbacher)