Bauwerk

Wohn- und Geschäftsbebauung Wiedner Hauptstraße
ARTEC Architekten, RLP Rüdiger Lainer + Partner, ss|plus architektur - Wien (A) - 2003
Wohn- und Geschäftsbebauung Wiedner Hauptstraße, Foto: Gert Walden
Wohn- und Geschäftsbebauung Wiedner Hauptstraße, Foto: Gert Walden

Die hängenden Gärten von Margareten

Wohnprojekt bringt neue Grünflächen

12. Oktober 2000
Wien - Als die „Vorstellung eines der außergewöhnlichsten innerstädtischen Wohnbauprojekte“ war die Veranstaltung angekündigt worden. Von einem Weltwunder zu sprechen wäre wohl auch ein bisschen zu hoch gegriffen gewesen. Sehen lassen kann sich das am Mittwoch präsentierte „Bauprojekt Wiedner Hauptstraße“ der Firma Mischek aber allemal.

Bis zum Jahresende 2002 soll auf dem Areal zwischen Wiedner Gürtel und Wiedner Hauptstraße 133 bis 137 ein Wohn- und Bürokomplex mit 184 geförderten und frei finanzierten Wohnungen errichtet werden. Aber auch der magere Grünflächenbestand von Margareten soll durch das Projekt erweitert werden.

Mit der Planung der insgesamt 25.000 Quadratmeter Gesamtnutzfläche wurden drei Architektenteams betraut. Das Büro Lainer entwarf für die Ecke Wiedner Hauptstraße/Schusswallgasse einen Wohnturm mit „hängenden Gärten“. Der Fassade ist eine bepflanzte Grünschicht vorgesetzt. Dazwischen befinden sich kleine Patios mit Membranen als halbdurchlässiger Sichtschutz - „Nester“, wie sie Architekt Rüdiger Lainer nennt.

Aber auch über öffentlich begehbare Grünfläche wird das Projekt verfügen. Im Innenhof des nicht vollständig geschlossenen Blocks wird das Dach der ebenfalls geplanten unterirdischen Mehrzwecksporthalle begrünt. „Die Sporthalle“, unterstrich Bezirksvorsteher Kurt Wimmer, „wird auch den umliegenden Schulen zur Verfügung stehen.“

Auch der an Lainers Wohnturm anschließende Gebäudeteil von dem Architekturbüro LSSS verfügt über großzügige Grünflächen: Immerhin 490 Quadratmeter Dachterrasse werden begrünt und sind allgemein zugänglich. „Es war uns ein Anliegen, dass alle Bewohner von dieser urbanen Qualität profitieren können“, so Architektin Cornelia Schindler, die sich bereits in der autofreien Mustersiedlung für kommunikative Freiräume eingesetzt hatte.

In dem zum Gürtel gewandten Gebäudeteil von Artec werden Büros untergebracht. Die zweischalige Glasfassade, notwendiger Lärmschutz, soll auch als Werbefläche genutzt werden können. Der ebenfalls von Artec gestaltete Wohnbereich in der Hollgasse verfügt über eine besondere Qualität: Alle Wohnungen sind zum Gartenhof hin orientiert.

Eine gute Nachricht für die nicht unmittelbaren Anrainer: Das gesamte Material für den Rohbau wird bis zum Frachtenbahnhof Matzleinsdorf per Bahn transportiert.

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