Bauwerk

Schwarzenbergplatz - Neugestaltung
Alfredo Arribas - Wien (A) - 2004

Vienna Limelight

Neben.Schau.Platz

Im Jahr 1998 ging der spanische Architekt und Designer Alfredo Arribas aus einem Wettbewerb zur Neugestaltung des Wiener Schwarzenbergplatz als Sieger hervor.

19. Mai 2004
Arribas, der zuvor durch die maßgebliche Gestaltung der Expo in Sevilla einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde, setzt neben der Neustrukturierung der (Verkehrs-) Flächen und damit auch der Neuordnung der Verkehrsabläufe auf eine Vielzahl von Gestaltungselementen, unter denen das Licht eine besondere Bedeutung erhält . Daher auch der Projekttitel „Vienna Limelight“. Neben der Straßenbeleuchtung in Gestalt von Masten und Ständern wird es eine Effektbeleuchtung in mehreren Formen geben.

Mit Arribas' Planung des Platz-Straßen-Zwitterwesens und der Implantierung einer Gastro-Event-Kultur beim Hochstrahlbrunnen soll es zu einer Neukodierung des Ortes kommen, von der neue urbanistische Impulse erhofft wurden, hofft man bei der Planungsabteilung der Gemeinde Wien.


Geschichtsträchtiger Ort

Der Schwarzenbergplatz ist in der österreichischen Geschichte als Ort mit dem Titel des „besten Nebendarstellers“ ausgewiesen: Staatspolitisch tragende Ereignisse mit militärischem Charakter in der Monarchie, im Ständestaat, bis hin zur Errichtung des Denkmals der Roten Armee stehen neben der bis heute wirksamen Präsenz der Industrie und Zeugnissen hocharistokratischer Lebenswelten.

Abseits der „großen Erzählungen“ finden sich für das Stadtleben relevante und virulente Narrationen: Hier wurde die erste McDonalds-Filiale Österreichs eröffnet, hier ereignete sich in der Nachkriegszeit ein massenmedial aufbereiteter Lustmord statt, von hier starteten sowohl die Opernball-Demonstrationen als auch monarchistische Kundgebungen.


Diskussionswürdig

Knapp vor der Eröffnung des neu gestalteten Platzes im Juni lädt das lädt das Wien Museum als „Nachbar“ in Kooperation mit dem Architekturzentrum Wien zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Zukunft des Ortes ein.

Die Kunsthistorikerin Bernadette Reinhold, die 1999 ihre Diplomarbeit über die städtebauliche und architektonische Entwicklung dieses Platzes geschrieben hat, wird unter dem Titel „Platzdynamik. Zur Entwicklungsgeschichte des Schwarzenbergplatzes“, unterstützt durch entsprechende Bilder, einen entsprechenden Überblick geben.

Im Anschluss an Reinholds Vortrag werden Christian Kühn (Vorsitzender der Architekturstiftung Österreich), Siegfried Mattl (Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien), Boris Podrecca (Architekt, Wien, Juryvorsitz Gutachterverfahren) und Erich Petuelli (MA 19 Architektur und Stadtgestaltung) diskutieren. Die Moderation hat Wien Museum-Direktor, Wolfgang Kos, inne.

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