Bauwerk

Grenzüberschreitendes Dialektinstitut
Hans Gangoly - Oberschützen (A) - 2003
Grenzüberschreitendes Dialektinstitut, Foto: Paul Ott
Grenzüberschreitendes Dialektinstitut, Foto: Paul Ott
18. Juni 2004 - Az W
Das Dialektinstitut von Oberschützen – mit dem Architekturpreis den Landes Burgenland 2004 ausgezeichnet – ist nicht nur einer der interessantesten Kulturbauten der letzten Jahre in Österreich, sondern auch ein maßstabgebendes Beispiel des neuen Bauens in der charakteristischen burgenländischen Dorfstruktur. Dabei handelt es sich nicht nur um ein additives Anfügen eines der historischen Bauform entsprechenden langen, in die Tiefe gehenden Traktes in einer zeitgemäßen architektonischen Sprache, sondern um eine räumliche Bereicherung des seitlich geöffneten und mit einem neuen Zugang versehenen Hofraumes. Damit wird einerseits die alte Typologie betont, diese anderereits in ein reicheres Gefüge von Innen- und Außenräumen gestellt. Dazu kommt noch ein besonders sensibler Umgang mit der städtebaulichen Situation und der Topographie, sowie eine stimmige Einfachheit der Details, die sich nicht nur mit der anonymen alten Baukultur messen kann, sondern auch beweist, dass auch alte und neue Qualitäten vereint eine kulturelle Zukunft haben können.

Nicht zuletzt ist es ein bedeutender kulturpolitischer Aspekt, dass in einer multiethnischen Region und der mit einer „völkischen“ Tradition belasteten Dialektforschung ein zukunftweisendes Ambiente mit einer nach allen Richtungen Offenheit signalisierenden Atmosphäre geschaffen wurde. (Text: Friedrich Achleitner, Jurybericht Architekturpreis des Landes Burgenland 2004)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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