Bauwerk

Fachhochschule Hagenberg
Berger Parkkinen + Architekten - Hagenberg im Mühlkreis (A) - 2004
Fachhochschule Hagenberg, Foto: Gerald Zugmann
Fachhochschule Hagenberg, Foto: Gerald Zugmann
10. Januar 2006 - afo
Zwei Wege – ein Platz:
Beginnend im Ort wird ein neuer Weg angelegt, der Ort – Schule – und Wohnheime verbindet. Am Schnittpunkt dieses Weges mit der Ost-West Verbindung entwickelt sich ein städtischer Drehpunkt.

Der „Vierkanter“:
Der Baukörper folgt augenscheinlich in seiner Grundstruktur dem klassischen Typus des Vierkanters. Die vier Seiten werden von den Labortrakten und einem Büroflügel gebildet.Der gesamte Baukörper ist jedoch leicht angehoben, um von der Mitte den Blick auf die Umgebung freizugeben. Anstelle des geschlossenen Hofes eines Vierkanters entsteht ein städtischer Raum mit vielfältigen Beziehun-gen zum Umfeld. Der neue öffentliche Platz bildet ein städtebauliches Gravitationszentrum für das Leben im gesamten Campus aus.

Vom campus aus wird die FH erschlossen. Im Westen befindet sich die Eingangshalle mit dem Shop und der Bibliothek. Am Durchgang nach Norden, sozusagen im Drehpunkt, befindet sich die große Cafeteria. Trotz der zentralen Lage ist die Cafeteria als selbständiger Körper angeordnet. So kann der Betrieb auch außerhalb der Schulzeiten geführt werden – das Lokal als Treffpunkt wirken. Eine eigene Verbindungstreppe zwischen Café und großem Hörsaal ermöglicht abends Kulturveranstal-tungen wie Filme oder Vorträge.

Die Räumliche Gliederung der Schule:
Entsprechend dem starken Gefälle des Bauplatzes stellt die vertikale Gliederung des Gebäudes ein wesentliches Merkmal des Entwurfes dar. Der Haupteingang am Cam-pus befindet sich „auf halber Höhe“. Laboratorien und Büros sind in zwei kompakten und übersichtlichen Ober-geschossen untergebracht („Vierkanter“). Die Ebene der Hörsäle befindet sich hingegen unter dem Eingangsniveau. Diese Bereiche werden in der Gestaltung deutlich unterschieden.

Der schwebende Körper der Labors wirkt mit seinen lan-gen Fensterreihen im weißen Putz betont ruhig und geo-metrisch klar und leicht. Demgegenüber erscheinen die Körper der Hörsäle mit Ihren Wänden aus eingefärbtem Sichtbeton schwer und monolithisch, so als wären sie aus dem felsigen Boden gewachsen. Die Abstände zwischen den Hörsälen lassen natürliches Licht in das Hörsaalfoyer dringen.

Die Erschließung:
Eine Hauptstiege mit Lift erschließt von der Eingangshalle aus alle Geschosse. Eine zweite Stiege im Norden führt am Weg vom Labor zur Vorlesung über die Cafeteria. Die Stiege im Süd-Osten dient lediglich als Fluchtweg.

Das Parkdeck:
Die Parkplatzebene ist in dieses Gefüge exakt einge-passt. Um die thermischen Eigenschaften des Gebäudes nicht zu belasten, wurde darauf geachtet, die unbeheizten Bereiche direkt übereinander zu stapeln. So liegt unter dem Parkdeck der unbeheizte Technikbereich und dar-über der Campus (Außenluft).
Text: Architekten

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