Bauwerk

Um- und Zubau röm.-kath. Pfarre St. Franziskus
Luger & Maul - Wels (A) - 2004
Um- und Zubau röm.-kath. Pfarre St. Franziskus, Pressebild: Lukas Schaller
Um- und Zubau röm.-kath. Pfarre St. Franziskus, Pressebild: Lukas Schaller

Pfarre St. Franziskus

Nominierung zum Österreichischen Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit 2010

Die Pfarre St. Franziskus ist eine außergewöhnliche Gemeinschaft mit außergewöhnlichem Engagement. In ihrer Kirche wird Nachhaltigkeit nicht nur in puncto Energie, Ressourcen, Ökonomie oder Soziales verstanden, sondern auch spirituell.

28. Mai 2010 - newroom
Im Welser Ortsteil Laahen herrscht seit vielen Jahren reger Zuzug, deshalb wurde bereits 1997 eine neue Seelsorgestelle gegrün- det: die Röm. Kath. Pfarre St. Fran-ziskus. Das erste Haus für die Pfarre wurde von Architekt Georg Kirchweger als Holzriegel- Konstruktion entworfen und von der Pfarrgemeinschaft weitgehend in Eigenregie errichtet. Schon bald war der Kirchenraum aber wieder zu klein. Für die Erweiterung wurde im Jahr 2001 ein Wettbewerb ausgeschrieben, aus dem das Projekt der Architekten Max Luger und Franz Maul als Sieger hervorging. Luger & Maul integrieren das bestehende Objekt, nehmen seine Struktur auf und gehen sparsam mit der Grundfläche um. Der Bestand und ein Teil des Neubaus integrieren sich durch eine vorvergraute Lärchenholzfassade in den ländlichen Umraum, der eigentliche Kirchenraum erhebt sich als schwar- zer Glaskubus darüber hinaus.

Bauen für die Schöpfung

Mit dem Neubau wollte die Pfarre im Sinne des Hl. Franziskus Ressourcen schonend und Energie sparend bauen. Der Neubau wurde mit Passivhauskomponenten entwickelt, in die Glasfassade und das Dach sind 72 m² Photovoltaik- Paneele integriert, die Strom für die Pfarre und die umliegende Gemeinde erzeugen. Die restliche Wärmeenergie liefern eine Solaranlage, eine Pelletsheizung und ein unterirdischer Erdwärmekanal, der im Sommer die Zuluft abkühlt und im Winter vorwärmt. In der Bevölkerung habe das Gebäude deshalb schon den Namen „Kraftwerk Kirche“ erhalten, erzählt Pfarrassistent Franz Schrittwieser.

Im Inneren werden die Besucher:innen von roten Holzpaneelen an Boden, Wand und Decke und einem breiten Glasschlitz, der vom Boden bis an die Decke reicht, überrascht. Bei der Gestaltung habe sie die Assoziation zum glühenden Lavablock inspiriert, der aufbricht und Licht und Wärme an seine Umgebung abstrahlt, sagt Architekt Max Luger. Der Raum wirkt wie eine kostbare Schatulle, die durch hinterleuchtete Portale in vielfacher Weise inszeniert werden kann. Sind sie geöffnet, sieht man direkt in den Außenraum, in dem derzeit ein „Garten der Begegnung“ entsteht. (Text: Sonja Bettel)

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