Bauwerk

Villa Franz-Klaudia
nonconform - Wien (A) - 2006
Villa Franz-Klaudia, Foto: Rupert Steiner
Villa Franz-Klaudia, Foto: Rupert Steiner
15. Juli 2007 - Az W
Dies also könnte eines der letzten Einfamilienhäuser von noncon:form sein. Vor kurzem zog das Architektenteam in einem in der Zeitschrift architektur.aktuell (Nr. 5, 2007) veröffentlichten Beitrag zu dieser kleinen, aber in der Regel energiezehrenden Bauaufgabe Konsequenzen und hielt fest: „Aus unseren Erfahrungen ziehen wir als Architekten Konsequenzen und verabschieden uns zukünftig vom Einfamilienhausbau.“ Da man davon ausgehen darf, dass diese Verabschiedung kein kokettes Ansinnen birgt, seien potenzielle Baufrauen und Bauherren hiermit gewarnt: Wenn Sie also an der Villa Pia oder an der Villa Franz-Klaudia Gefallen finden sollten, bitte rufen Sie nicht an - die Herrschaften sind nicht intererssiert! Es ist noch nicht gewiss, wieviele Beitrittserklärungen die Initiative „www.Wir-planen-keine-Einfamilienhäuser-mehr.at“ bereits zu verzeichnen hat, aber es ist jedenfalls ein reizvoller Gedanke, vorhandene Energien zu bündeln, mit dem erklärten Ziel, den „verdichteten Wohnbau zu revolutionieren“.

Im Bewusstsein einer künftig verschmähten Typologie sei dennoch erlaubt, auf einige Qualitäten der Villa Franz-Klaudia hinzuweisen. In einer Kleingartensiedlung im Süden Wiens sollte ein Niedrigenergiehaus errichtet werden, bei dem das Untergeschoss ausreichend belichtet wird, sodass zusätzliche Aufenthaltsräume integriert werden können. Die Architekten lösten die Belichtungsfrage des „Kellergeschosses“ durch ein verglastes, zwischen Gästezimmer und Arbeitsraum geschobens Atrium, sodass, bei vorschriftsmäßig gering bebauter Fläche und im Grundrisslayout reduzierten „Verkehrsflächen“, auf drei Geschossen eine Nutzfläche von stolzen 145 Quadratmetern zu lukrieren war. Das Erdgeschoss ist südseitig durch Schiebetüren vollflächig öffenbar und über die davor liegende Terrasse zum Garten hin ausgerichtet. Mit seiner anthrazitfarbigen Außenhaut setzt die kompakte Kubatur (UG Stahlbeton, EG und OG Holz-Riegel-Bau) zur heterogen bebauten Umgebung einen dezenten Kontrapunkt. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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