Bauwerk

Restaurant und Bar „Werd“
Burkhalter Sumi Architekten - Zürich (CH) - 2006
Restaurant und Bar „Werd“, Foto: Heinz Unger
Restaurant und Bar „Werd“, Foto: Heinz Unger

Einbau Restaurant und Bar Werd

22. Februar 2007 - newroom
Der halbtransparente Sonnenschutz in Form von alternierend fix bespannten und aufrollbaren textilen Membranen ist beidseitig mit uebergrossen Pflanzenmotiven bedruckt. Die saftigen Pfeiffenwinden „beranken“ den Sockel des Turmes und treten mit der Umgebung und dem grünen Bodenbelag in einen Dialog. Die übergrossen Bilder – die Höhe eines Blattes entspricht in etwa der Grösse eines Menschen – verfremden den Masstab des Ortes, mitten in der Stadt entsteht ein Gartenpavillon. Der über Eck angeordnete Zugang zum Restaurant verweist auf Blockrandbebauungen des 19. Jahhunderts und kontrastiert den modernistisch offenen Charakter der Anlage mit Plaza, Pavillon und den beiden Hochhausscheiben. Die Beschriftung des Restaurants „überzieht“ den Windfang mit Buchstaben bzw. Wortfragmenten.

Die kreisförmige Treppe mit der geschwungenen Bartheke gliedert den Raum in einen vorderen überhohen Eingangs-, Lounge- und Barbereich und in den hinteren niedrigen Essbreich unter bzw auf der Galerie. Die geschwungene Brüstung der Galerie in Form einer umlaufenden Sitzbank verleiht dem Raum eine gewisse Dynamik. Abends trennt ein geschwungener Vorhang den Essbereich im Erdgeschoss ab und wird zum stimmigen Hintergrund der Bar.

Der saftig grüne Boden des Restaurants nimmt die Farbigkeit der Membranen an der Fassade auf und bildet die Unterlage, auf welcher Treppenaufgang, Bar und Möblierung stehen. Treppenaufgang und Galerie sind als ein Element glänzend rot gestrichen und scheinbar nur über die runde grüne Säule gehalten. Die schwarz gestrichenen bestenden Säulen, welche in Wirklichkeit die Galerie tragen, treten in den Hintergrund, konstrastieren bewusst die Fragilität der Glashülle und artikulieren die Zweigeschossigkeit im öffentlichen Raum. Die sich um den Treppenaufgang biegende halbrunde Bar ist als einizges nicht gestrichenes Element in Mooreiche gehalten. Die Tische scheinen mit den bodenfarbenen Beinen jeweils aus dem Boden zu wachsen, während die roten Loungesessel durch den Komplementärkontrast auf diesem zu schwimmen scheinen.

Die Wand zum 1.OG des bestehenden Gebäudes wird analog zu den bedruckten Sonnenschutzmembranen gleichsam als 4. Fassade mit den grünen Pfeiffenwinden bespielt. Zum Restaurant hin dient die ockerfarbene Wand als „Leinwand“ für die Beamerprojektionen in der Bar. (Text: Architekt:innen)

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