Bauwerk

Grünes Haus
HEIN-TROY Architekten - Feldkirch (A) - 2007
Grünes Haus, Foto: Robert Fessler
Grünes Haus, Foto: Robert Fessler
Grünes Haus, Foto: Robert Fessler
20. Mai 2007 - Az W
Ein leicht nach Norden abfallendes Grundstück mit reichlich altem Obstbaumbestand lieferte den Ausgangspunkt für diese spannende Aufgabe. Der Entwurf basiert auf sensiblen Beobachtungen von Einflüssen, Qualitäten und Besonderheiten des malerisch über Feldkirch gelegenen Baugrunds und dessen Umgebung. Diese wurden so über einem reduzierten Sockelgeschoss verdichtet, dass jeder Raum - jede Funktion - mit den ihr zugeordneten Bezügen in Höhenlage, Orientierung, Ausblick, Ausdehnung oder Lichtstimmung eine direkte Antwort darauf darstellt.

Das „Grüne Haus“ verkörpert die Entsprechung eines sehr dreidimensional entwickelten Innenraums mit einer Vielzahl an überraschenden Raumbezügen, Durchblicken und wechselnden Lichtstimmungen und dem daraus direkt entstandenen äußeren Erscheinungsbild. Die Räume sind dort zu finden, wo sie ihrer Funktion am besten gerecht werden. Gleiches gilt für deren Öffnungen, die jeweils in Größe, Proportion, Höhenlage und Ausrichtung exakt jenen Bezug zur Umgebung erzeugen, der ihnen angedacht wurde.

Trotz der geringen Kubatur ist das Gebäude in 5 unterschiedliche Funktionsebenen unterteilt. Vom Eingangsniveau aus lassen sich über eine Halbtreppe sowohl das kompakte Sockelgeschoß mit Lager- und Technikräumen, als auch das Wohngeschoß mit der nach Südwesten ausgerichteten großzügigen Loggia erreichen. Von diesem wiederum durch ein Halbgeschoß getrennt befindet sich die Ebene für die Kinder mit einem der Stiege zugeordneten Lern- und Spielbereich, welcher wiederum direkt von der Küche aus einsehbar ist. Den oberen Abschluß bildet das sogenannte „ Baumhaus“ - ein zusätzlicher intimer Wohnraum mit vorgelagerter Terrasse vor welcher sich der Blick in das beeindruckende Panorama der Schweizer Bergwelt öffnet.

Die gesamte Tragstruktur des Gebäudes besteht aus Ortbeton. So konnten die teilweise beachtlichen Auskragungen mühelos bewältigt werden. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt stand fest, die Betonoberflächen im Innenbereich sichtbar zu lassen - die Ablesbarkeit der Materialien steht auch bei allen anderen Flächen im Mittelpunkt. Der Bodenbelag aus bandgesägten Weisstannenbrettern, die Möbel und Wandöffnungen aus schwarz durchgefärbtem MDF und teilweise Wandflächen in rotem Filz. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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