Bauwerk

Wohnanlage St. Peter Strasse
Hans Huber - Klagenfurt (A) - 2002

18. März 2008 - Architektur Haus Kärnten
Das Grundstück liegt nahe dem Stadtkern Klagenfurts und weist einige Besonderheiten auf. Einerseits wurde es trotz seiner Nähe zu den Gleisanlagen des Ostbahnhofes für eine Wohnbebauung freigegeben, andererseits läßt die unmittelbare Nachbarschaft keinen geordneten Städtebau erkennen. Der Süden wird haupsächlich durch eine 3-4geschoßige Bebauung bestimmt, während im Osten eine Zersiedelung mit Einfamilienhäuser stattfand. Im Westen befindet sich eine Lagerhalle mit einem Bürogebäude als einziger Komplex auf einer freien Wiese. Lediglich im Norden wurde der Versuch unternommen mit einem 2-geschoßigen langgestreckten Wohngebäude den Straßenraum zu definieren.
Die Planung reagiert auf diesen „Wildwuchs“ mit einer klaren Struktur, die jedoch einen unterschiedlichen Dialog mit seinem jeweiligen Gegenüber führt.
So wird im Bereich der Einfamilienhäuser, die ausschließlich privates Grün aufweisen, mit drei zur Straße rechtwinkelig gestellten Gebäuden, auf das Grün innerhalb der Wohnanlage aufmerksam gemacht. Diese einladende Geste wird durch das Hinausrücken der Gebäude an die Straßenkante und das Freihalten der Erdgeschoßzone, sowie das Hindurchführen des öffentlichen Gehweges unter den Gebäuden, noch verstärkt.
Im Süden definiert ein 90 m langer Wohnkörper den Straßenraum, und bildet dadurch klare Grenzen. Die Erdgeschoßwohnungen dieses Gebäudes wurden, um eine Sicht- & Lärmbelästigung zu vermeiden, auf 1,50 m über Geländeniveau gehoben. Die darunterliegenden völlig offenen Stellplätze lassen diesen langen Körper augenscheinlich schweben, ohne mit dem Gelände in Berührung zu kommen.
Im Zentrum der Anlage erlaubt ein großzügig angelegter Spielplatz den nötigen Freiraum. Mit seiner reichen Pflanzenvielfalt und der breiten Wegführung wird er ein Anziehungspunkt sowohl für Kinder als auch für ältere Menschen werden.
Die Gebäude selbst unterliegen keinem einheitlichen Konzept. Der Verschiedenartigkeit der einzelnen Baukörper wird nicht nur mit unterschiedlichen Erschließungssystemen (vom 2-Spänner bis zum Laubengangtyp, eine durch das Gebäude gehenden „Wasserfalltreppe“) sondern auch mit einer Vielzahl von Wohnungstypen Rechnung getragen. Zudem wurden für die jeweiligen Wohnungstypen unterschiedliche Größen geplant, um auch, entsprechend der Finanzsituation des zukünftigen Mieters, eine größere Auswahl anbieten zu können. (Text: Hans Huber)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten

Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thalerthaler[at]architektur-kaernten.at

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