Bauwerk

Einkaufszentrum Sillpark
ATP architekten ingenieure - Innsbruck (A) - 2007
Einkaufszentrum Sillpark, Foto: Aleksander Dyja
Einkaufszentrum Sillpark, Foto: Aleksander Dyja

Einkaufszentrum „Sillpark“

Erweiterung und Adaptierung

Der „Sillpark“ ist Innsbrucks größtes innerstädtisches Einkaufszentrum, das in den späten 1980er Jahren von ATP auf dem Areal der ehemaligen Textilfabrik Rhomberg errichtet wurde. Die – aus einem Wettbewerb hervorgegangene – Erweiterung dieses in eine Parkanlage an der Sill eingebetteten Einkaufszentrums ergänzt den postmodernistischen Bestand um einen viergeschossigen monolithischen Annex und einen neu gestalteten, der Innenstadt zugewandten Platzraum.

Aus dem mit Grüninseln und Sitzmöbeln durchsetzten Platz entwickelt sich die Sockelzone des Neubaus, die wie der Platzbelag in Naturstein ausgeführt ist. Darauf sitzt ein matt schimmernder, zur Stadt hin 15 m weit auskragender, kubischer Baukörper, der durch einen differenzierten Umgang mit der Materialität der einzelnen Glasfelder Struktur erhält. Klarglasfelder, die Ein- und Ausblicke gewähren, wechseln mit bedruckten und satinierten, semitransparenten Feldern. Eine gemeinsam mit dem Lichtlabor Bartenbach entwickelte, in die Glasfassade integrierte Lichttechnik, setzt die Fassade bei Nacht in Szene.

Licht ist auch das wesentliche Thema im Gebäudeinneren, wo ein über zwei Geschosse offener Innenraum von einem gläsernen Dach überspannt wird. Die Glasfelder sind in unterschiedlicher Dichte mit schwarzer Emaillierung bedruckt und teilweise satiniert, in der Mall entstehen abwechselnde Tageslichtsituationen. Die Bedruckung der Gläser reduziert gleichzeitig auch den Energieeintrag in das Gebäudeinnere und trägt dazu bei, die Energiekosten für die Kühlung gering zu halten.

Ist der Neubaukörper, in dem neben Geschäftsflächen und Gastronomien auch ein Veranstaltungssaal, eine Kinderbetreuungsstätte sowie ein öffentlicher Kindergarten untergebracht sind, außen klar vom Bestand abgesetzt, so wird im Innenraum eine Einheit beider Bauteile hergestellt. Eine klassische „Race-Track-Mall“ entstand, indem die bestehende Mall über einen Loop mit der des Neubaus verbunden wurde. Mit gezielt gesetzten Eingriffen wurde das Innere des „Mutterhauses“ revitalisiert und in Formensprache, Materialwahl und Farbgebung an den Erweiterungsbau angenähert. Über Lichtdecken und verglaste Säulen mit LED-Beleuchtung wird das die Neubaufassade bestimmende Thema Licht aufgegriffen – ein Thema, dass sich bis zur Vorplatzgestaltung durchzieht. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

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