Bauwerk

Umbau Handwerkshof
Atelier Kempe Thill - Veenhuizen (NL) - 2007

Strafkolonie, Gefängnis, Museum

Die Provinz Drenthe gehört zu den abgelegenen Gebieten der Niederlande. Eine Mülldeponie stellt mit 40 Metern die höchste Erhebung dar, Wälder und Heideflächen prägen weite Teile der Landschaft, der Westen der Provinz ist durchzogen von ei­nem dichten System aus Gräben und Kanälen, viele von ihnen aus der Zeit des früheren Torfabbaus.

13. Juni 2008 - Hubertus Adam
Veenhuizen, eine Ortschaft 20 Kilometer nordwestlich der Provinzhauptstadt Assen, verweist schon durch seinen Na­men (veen=Torfmoor) auf die ursprüngliche wirtschaftliche Grundlage. Vereinzelte Gehöfte bestimmten das Bild der Landschaft, als im 18. Jahrhundert mit dem Torfstechen begonnen wurde. Zu einer festen Siedlungsstruktur kam es erst, als die „Maatschappij van Weldadigheit“ (Gesellschaft für Wohltätigkeit“) 1822 in Veenhuizen eine Kolonie für Waisenkinder, Obdachlose und Landstreicher einrichtete. Im ausgehenden 19. Jahrhundert wurden die bestehenden Anstalten in Gefängnisse umgewandelt. Das blieb so bis zur jüngsten niederländischen Justizreform. Die Veränderungen im Strafvollzug führten dazu, dass eine Reihe der Gebäude umgenutzt werden konnte; die bizarre „Straflandschaft“ von Veenhuizen zieht heute viele Besucher an. Markantes Beispiel für die Transformation ist ein ehemaliger Handwerkshof für Strafgefangene, der jetzt vom Büro Kempe Thill zum „Erfgoedcentrum“ umgebaut wurde und ein Besucherzentrum, Schulungsräume so­wie handwerkliche Werkstätten umfasst. Vollständigen Artikel ansehen.

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