Bauwerk

Lagerhalle Gradischegg
sapinski salon - Innsbruck (A) - 2008
Lagerhalle Gradischegg, Foto: sapinski salon
Lagerhalle Gradischegg, Foto: Katharina Gürtler
Lagerhalle Gradischegg, Foto: Katharina Gürtler
10. Dezember 2008 - aut. architektur und tirol
Die neu errichtete Lagerhalle der technischen Großhandelsfirma Gradischegg dient als Erweiterung der bereits vorhandenen Kapazitäten am Firmengelände in der Kaufmannstrasse in Innsbruck. Das Raumprogramm umfasst die Errichtung von Paletten- bzw. Regallagerflächen auf drei Ebenen, ein Büro für den Lagerhalter im Erdgeschoss, einen überdachten Verladerampenbereich, die vertikale Erschließung mittels Lastenaufzug bzw. einläufiger Treppe an der Westfassade, sowie den barrierefreien Anschluss an das Bestandsgebäude durch ein Schleusenbauwerk.

Das Gebäude ist in eine in das Gelände eingepasste Stahlbetonwanne gesetzt. In Abhängigkeit von Fassadenausrichtung und Funktion divergiert der zwischen Stahlbetonwanne und Baukörperfassade entstehende Raum zwischen einem und 2,30 m Breite. Dieser Raum wird ab Oberkante Mauerkante mit einer Stahlkonstruktion gefasst. Der zwischen Stahlkonstruktion und Lagerhalle vorhandene Zwischenraum ermöglicht die natürliche Belichtung des gesamten Palettenregallagers im Untergeschoss. Er beherbergt an der Westfront das Lagerhalterbüro, den Verladerampenbereich sowie die einläufige Treppe ins Untergeschoss. Durch das Auslagern dieser Sekundärfunktionen in den Zwischenraum können die Lagerhalterflächen uneingeschränkt mit Regalsystemen bespielt werden.

Die Fassade des Lagers besteht aus transluzenten, 40 mm starken Polycarbonatplatten, jeweils 50 cm breit und 12 m hoch. Sie sind an horizontal umlaufenden Stahlprofilen montiert. Die Fassaden der im Zwischenraum gelegenen Kubaturen sind mit Lärchenholz verkleidet. Die auf die Mauerkrone aufgesetzte verzinkte Stahlkonstruktion dient als Rankhilfe für umlaufend gepflanzte Wisteria-Rabatten. Im Sommer bietet der Bewuchs Beschattung, während die Pflanze im Winter nach Verlust der Blätter eine passive Sonnenenergienutzung ermöglicht. Die Wisteria (Glyzinie) ist eine robuste, stark wachsende, verholzende Kletterpflanze (Lianen). Der Aspekt der Verholzungen wird über die Jahre ein wichtiges Element im Erscheinungsbild des Gebäudes. Das Wechselspiel aus vertikalen Stahlstäben und sich in die Vertikale entwickelnde Wisteria-Stämmen lassen ein reizvolles Bild an der Fassade erwarten. (Text: Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Gradischegg GmbH

Tragwerksplanung

Fotografie