Bauwerk

Gemeindeamt Egg
Architekturbüro Felder-Geser - Egg (A) - 2008
Gemeindeamt Egg, Foto: Walter Felder
Gemeindeamt Egg, Foto: Walter Felder
4. Januar 2009 - vai
In der Nachkriegszeit wurde das ursprüngliche Sparkassengebäude von Arch. Rammersdorfer parallel zur Großdorferstraße errichtet, in den 70er Jahren nach den Plänen von Arch. Leopold Kaufmann ein Gemeindeamt zugebaut und aufgestockt. Die heutige städtebauliche Situation zum Dorfplatz entstand damals durch Drehung der Firstrichtung und Zubau im Norden.

Anknüpfungspunkt für den aktuellen Umbau ist die hohe Qualität der bestehenden Gebäudestruktur mit den typischen Fensterelementen. Die zeitgemäße Organisation eines Gemeindeamts fordern vom Raumprogramm Offenheit und Transparenz für mehr Bürgernähe. In den Erschließungszonen gibt es neue Blickbeziehungen zum Außenraum, die den Öffentlichkeitscharakter unterstreichen und die Orientierung im Gebäude erleichtern. Gezielte Eingriffe verbessern die Lichtsituation in den Gangbereichen.
Der Saal wird aufgestockt, ist nun doppelt so groß und mit zusätzlichen Oberlichten großzügig belichtet. Dominant sind die durch alle Ebenen durchgezogenen Glasbilder, die zugleich als akustisch gelöste Trennwände fungieren und die Treppenskulptur aus Stahl.

Kunst am Bau | Die Zusammenarbeit mit Künstler Manfred Egender entstand aus räumlichen und Belichtungs-Anforderungen. Auf transparenten Glaswänden sind in einem neuartigen Digitaldruckverfahren auf hitzebeständigen Folien Transparentfarben aufgedruckt und im Sicherheitsglas eingeschweißt. Das Panoramabild des Egger Dorflebens entwickelt sich über alle Geschoße und erzeugt mit dem darauf abgestimmten Materialkonzept eine freundliche Atmosphäre. Die abgebildeten Figuren sind in 9 prozentige Unschärfe gerückt, in unterschiedlichen Maßstäben abgebildet und thematisch den Funktionen der Abteilungen zugeordnet. Durch die Verfremdung und perspektivische Wirkung ist für den Betrachter mitunter unklar, wo es sich um ein Abbild oder um durch die Gläser durchscheinende Schatten realer Personen handelt.
Eine weitere Schichtung ergibt sich aus den Schriftbahnen, die in großen Lettern die 76 Weilernamen als topografische Information anzeigen. Der Farbverlauf nimmt den grauen Boden und die weiße Decke auf. Die Transparentbilder schimmern von Anthrazit über Orangerot zum sphärischen Gelb. (Text: Martina Pfeifer-Steiner)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

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