Bauwerk

Hotel Schwarzer Adler
Tatanka, Gogl Architekten - Kitzbühel (A) - 2008
Hotel Schwarzer Adler, Foto: Paul Ott
Hotel Schwarzer Adler, Foto: Paul Ott

Dachaufbau Hotel Schwarzer Adler

„Kitz Sommer Spa“

5. November 2009 - aut. architektur und tirol
Das „Hotel Adler“, ein für Tirol typisches, in den 1980er Jahren unter maximaler Ausnutzung der erlaubten Kubatur errichtetes 200-Betten-Hotel in Kitzbühl, wurde bereits 2001 durch Wolfgang Pöschl um ein dreigeschossiges „Black Spa“ erweitert (s. eigener Eintrag). Als Ergänzung dieses, teilweise in die Erde gegrabenen Wellnessbereiches mit Sauna, Hallenbad und Fitnessraum wünschten sich die Bauherren ein Freischwimmbad am Dach, außerdem sollten sechs Suiten das Angebot des Hotels im Luxussegment ausweiten.

Nachdem der Bestandsbau selbst unsanierbar erschien bzw. auch nicht verändert werden sollte, wurde der Erweiterungsbau ohne große Eingriffe im Bestand dem bestehenden Giebeldach „aufgepfropft“ und als dezidierter Fremdkörper komplett konträr zum übrigen Bauwerk konzipiert – eine Grundidee, die an das von Pöschl 1988 gemeinsam mit Reinhardt Honold in Serfaus realisierte Hallenbad „Stiglgryzg’te“ (s. eigener Eintrag) erinnert. Wurde dort ein gläsernes Zelt mit komplex verspannter Dachkonstruktion als bewusst künstliche Form in „kontrollierter Kollision“ mit dem Bestandsbau gesetzt, so ist hier ein scheinbar schwebender Aufbau auf das groß dimensionierte Tiroler-Haus montiert.

Im gläsernen Sockelgeschoss entstanden großzügige, gemeinsam mit der Innenarchitektin Monika Gogl entwickelte Luxussuiten mit Panoramafenstern und ein exklusiver Meetingraum. Über diesem, die Statik ausreizenden Sockel befindet sich die Dachterrasse mit dem Freischwimmbad, umfasst von einer mit Holzschindeln verkleideten Wanne. Reduziertes Design, klare Linien und eine Bepflanzung mit Bambus prägen die mittels Abstufungen zonierte Lounge-Ebene mit Dachpool und überdachter Tee-Bar. Über die gesamte Dachterrasse zieht sich ein einheitlicher Bodenbelag aus unterschiedlich großen, in Holzformen gegossenen Betondielen. Ein der Fassade vorgesetzter Sichtbetonturm mit Panoramalift und Stiegenhaus erschließt den Aufbau und verbindet den Wellnessbereich des „Black Spa“ mit dem neuen „Kitz Sommer Spa“. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Christian Harisch
Andreas Harisch

Tragwerksplanung

Fotografie