Bauwerk

Haus YUG
X ARCHITEKTEN - Frauental (A) - 2008
Haus YUG, Foto: Livia Corona
Haus YUG, Foto: X ARCHITEKTEN ZT GmbH
7. Oktober 2009 - HDA
Der Zubau an das Elternhaus im ländlichen Bereich fügt sich in die dörflichen Strukturen ein und erfüllt den Wunsch einer Familie mit zwei Kindern nach einer modernen Wohnform mit einem lichten und offenen Raumerlebnis, Bezug zur Landschaft und der Integration von Freiflächen. Das langgestreckte Haus sitzt am Grat eines Hügels, öffnet sich nach Südwesten zur Landschaft und bildet im Südosten mit dem bestehenden Elternhaus einen geschützten Hof.

Der Entwurf orientiert sich am südsteirischen Bauernhaus mit seinem asymmetrisch aufgesetzten, einseitig weit auskragenden Giebeldach, einer Zone, die dem Bauern einen wettergeschützten Bereich zum Arbeiten bot. Das Giebeldach wird zum zentralen Element: In zeitgemäßer Interpretation wird die Auskragung - hofseitig überdachte Erschließungszone - großzügig ums Eck geführt zum Wetterschutz für die Terrasse im Südwesten. Unter das Dach ist ein langer schmaler Baukörper eingeschrieben, der sich dem ausgesetzten Nordwesten verschlossen präsentiert, während er sich zum geschützten Hof hin öffnet. Straßenseitig kragt das Gebäude aus dem Hang und bildet eine überdachte Eingangszone aus. Die Organisation des Grundrisses folgt der Topographie, der Koch- Essbereich im Zentrum geht mit einem Höhensprung zum großzügigen Wohnbereich über, dem die Terrasse vorgelagert ist.

Die differenzierte Ausformulierung der Fassaden soll die Idee des Hauses nach außen tragen. Im Inneren geschützt und geborgen sind die Flächen zur Straße hin geschlossen und werden nur zur Belichtung der Erschließungszone durchbrochen. Zur Terrasse hin löst sich die horizontal verschalte Fassade aus Lärche auf, wird transparenter und bleibt Sicht- und Wetterschutz. Im Hof wechseln verputztes Mauerwerk und raumhohe Öffnungen, die den direkten Zugang von jedem Raum zum Garten ermöglichen. Für das Dach war eigentlich eine transluzente Deckung aus Kunststoffwellplatten vorgesehen, der Dachraum hätte damit zum Gewächshaus für den Gemüseanbau werden können. Diese Idee wurde vom örtlichen Bausachverständigen der Gemeinde nicht unterstützt. Ausgeführt wurde das Dach mit einer transparenten Laterne, die den Lichteinfall in die Wohnbereiche und die hofseitige Überdachung lenkt. Die silbergraue Bewitterung der Fassade wird die Qualität der Einfügung in die ländliche Umgebung mit der Zeit unterstützen. (Text: Nach einem Text der Architekt:innen)

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Für den Beitrag verantwortlich: HDA

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