Bauwerk

Gigasport Klagenfurt
eep architekten - Klagenfurt (A) - 2007
Gigasport Klagenfurt, Foto: eep architekten ZT-GmbH
16. Oktober 2009 - Architektur Haus Kärnten
Das übliche Konzept der Black box Architektur für Verkaufshallen wird zugunsten eines tageslichterhellten Verkaufsraumes verlassen. Das Thema einer eingeschossigen Verkaufshalle wird so variiert, dass Lager und Nebenräume den Verkauf nicht additiv ergänzen, sondern sich teilweise unter diesen schieben und eine erhöhte Verkaufsfläche im Raum ausbilden. Die städtebauliche Randlage des Marktes verlangt nach einer Geste die sich in der geschwungenen Form sowohl im Grundriss als auch im Dach ausdrückt. Für den Verkauf ungünstig zu bespielende Ecken werden durch diese freie Grundrissform vermieden, unterschiedliche Innenhöhen komprimieren und strecken den Innenraum.
Eine einschalige Haut aus transluzenden Polycarbonatstegplatten mit einem U-wert von 0,8W/m²K bildet den räumlichen Abschluss des Verkaufsraums nach aussen. Tageslicht tritt gefiltert ein und trägt so zur Reduzierung der künstlichen Grundbeleuchtung bei.
Das im Hallenbau übliche Prinzip der innenliegenden Lastabtragung der Fassade wird aufgegeben, zugunsten einer aussenliegenden vertikalen Holzkonstruktion. Durch konvexe und konkave Schwünge der Fassade wirkt die einfache vertikale Gliederung der Fassade nicht banal, sondern ändert sich ständig mit dem Standpunkt des Betrachters. Aufgrund der aussen liegende Holzkonstruktion bleibt die für den Verkauf wesentliche Innenseite der Fassade plan und wird für Werbung bespielbar. Da sich der Tageslichteffekt am Abend durch die Beleuchtung umkehrt, wird die Werbung aussen nachts sichtbar, auf weitere Reklame kann daher verzichtet werden.
Ein Detail bestimmt die Erscheinung des Bauwerks, der obere Traufabschluss. Mit sich von Fassadensteher zu Fassadensteher ändernder Anschlussgeometrie, nimmt dieses Detail auch das Quellen und Schwinden der Holzdachkonstruktion auf. Durch dieses Detail als räumlicher Schnitt zweier einsinnig gekrümmter Kurven, drückt sich die ganze geometrische Komplexität des Gebäudes aus.
Die Lüftungsleitungen liegen unter der Bodenplatte und erzeugen über Quelluftauslässe in Personenhöhe das erforderliche Raumklima. Die Deckenansicht wird dadurch nur von wenigen Elementen bestimmt, einerseits durch die geschwungene Holzdachkonstruktion anderseits durch Sprinklerleitungen und Beleuchtung. (Text: Architekt)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten

Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thalerthaler[at]architektur-kaernten.at

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