Bauwerk

Voestalpine Stahlwelt Linz / Besucher und Ausstellungszentrum
Architektinnen Schremmer-Jell - Linz (A) - 2009
Voestalpine Stahlwelt Linz / Besucher und Ausstellungszentrum, Foto: Christian Schepe
Voestalpine Stahlwelt Linz / Besucher und Ausstellungszentrum, Foto: Christian Schepe
10. Dezember 2009 - afo
STÄDTEBAULICHE SITUATION
Die markante Zeichenhaftigkeit in Form von Material und Dimension des Ausstellungsgebäudes überbrückt die räumliche Entfernung zur Stadt und manifestiert die Öffnung des Werksgeländes. Die vielgestaltigen Elemente der Werkanlagen, auch in unmittelbarer Nachbarschaft, sind mit ihrer Dimension monumental und archaisch. Es wurde daher ein ca. 35.0 m hoher in der vertikalen Ausdehnung winkelförmiger Baukörper geplant, dessen horizontale Auskragung 15.0 m beträgt. Das Gebäude überragt die 4-5 geschossigen Büroblocks der Umgebung. Es stellt mit dem blauen Verwaltungsturm, den Gasometern und den übrigen markanten Industriegebäuden einen weiteren Fixpunkt im städtebaulichen Kontext des Industrieumlandes dar. Ohne den Symbolcharakter des Gebäudes zu schwächen, wird durch die geringe Breite und die Gestaltung des vertikalen Baukörpers Transparenz und Leichtigkeit erreicht. (Glasfassaden, Sichtbarmachung der Konstruktion)


DAS VERANSTALTUNGSZENTRUM
Im eingeschossigen Verbindungstrakt zwischen dem BG 44 und dem Ausstellungsgebäude ist ein 530 m² großer Veranstaltungsraum situiert. Der Saal bietet für ca. 500 Personen und einer Bühnenkonstruktion Platz. Die Aufschließung erfolgt über ein Foyer, dem ein Atrium vorgelagert ist. Über Stufenrampen und Lifte erreicht man den Eingangsbereich des BG 44 und das Foyer des Ausstellungszentrums.
Durch mobile Wände ist es möglich eine Raumfolge von 3 verschiedenen Sälen zu erzielen. Mit den inneren Abmessungen von 32,33 x 16,1 x 6,65 m ergibt sich ein Raumvolumen von V= 3461 m³. Der Aufführungssaal ist in erster Linie für Vorträge, Seminare, Präsentationen, Bankette etc. vorgesehen, soll aber auch für Theater- und Konzertveranstaltungen mit Bühne geeignet sein. Die Raumbegrenzungsflächen werden mit Akustikelementen gestaltet, die spiralförmig und bänderartig den Raum umschließen. Diese Schallschluckelemente schaffen optimale Voraussetzungen für die Raumakustik. Das einheitliche Erscheinungsbild wird durch eine abgehängte Decke vervollständigt.

DIE AUSSTELLUNG
Den „Kern“ der Ausstellung bildet ein riesiger Tiegel, der frei im Raum hängt und in Form und Dimension den echten Schmelztiegeln nachempfunden ist. Sogenannte „Tiegelfeste“, die bereits während der Errichtung abgehalten wurden, würdigen die beeindruckende Wucht dieses Elementes. Darin befindet sich auf verschiedenen Ebenen (= frei im Raum hängende Kugeln) die Ausstellung, die durch Stege miteinander verbunden sind. Über eine Brücke, die das Atrium überspannt wird die Ausstellung aufgeschlossen. Im abgesenkten Eingangsgeschoss und im Erdgeschoss liegen Foyer und Vortragssaal, während sich die „Stationen“ der Ausstellung im vertikalen Teil befinden. Vom Restaurant im obersten Geschoss aus bietet sich ein ausgezeichneter Panoramaausblick über das Werksgelände. Das Foyer im Erdgeschoß breitet die Arme auf und heißt jeden freundlich willkommen. Hier teilen sich die Wege für die Besucher der Ausstellung und des Veranstaltungszentrums.
(Text: Architekten)

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