Bauwerk

Kindergarten Wallenmahd
Johannes Kaufmann Architektur - Dornbirn (A) - 2011
Kindergarten Wallenmahd, Foto: Norman Radon
Kindergarten Wallenmahd, Foto: Norman Radon
30. Januar 2018 - vai
Im Wallenmahd, einem südlich des Stadtzentrums von Dornbirn gelegenen Ortsteil, erhielt der Kindergarten direkt neben der Volksschule Wallenmahd ein neues Zuhause. Zuvor waren die Kindergartengruppen in der benachbarten Schule untergebracht. Aus Platzgründen wurde der Kindergarten mit vier Gruppen im Zuge von Umbau- und Sanierungsmaßnahmen in ein eigenes Gebäude nordöstlich der Schule ausgelagert.

Aufgrund seiner Größe und Konfiguration bildet der zweigeschoßige Neubau ein Bindeglied zwischen dem dreigeschoßigen Schulbau und der umgebenden, kleinteiligen Siedlungsstruktur. Der Baukörper besteht aus zwei Quadern, die L-förmig zueinander verschoben sind. Dadurch ist es möglich, einen respektvollen Abstand zu den Klassenzimmern der Schule zu wahren, gleichzeitig entsteht ein gefasster Außenraum mit definiertem Eingang.

Den Kindergarten betritt man vom Vorplatz aus über den in das Gebäude versetzten und dadurch überdachten Eingangsbereich, der im Inneren unmittelbar an die vertikale Erschließung anschließt. Dieser zentrale Knotenpunkt verbindet den Gruppentrakt mit dem Allgemeinbereich (Bewegung, Essen, Personal). Die Gruppen organisieren sich um den zentralen Garderobenbereich, von dem aus der Gruppenraum, der Ausweichraum sowie der überdachte Außenbereich erreichbar sind. Die Gruppenräume sind zum Garten und den überdachten Terrassenbereichen großzügig verglast; mit den gegenüberliegenden Oberlichtern wird eine angenehme Belichtungssituation geschaffen. Die breiten, hellen Gänge dienen als Spielflächen.
Außen liegende Stiegen ermöglichen den Gruppen im Obergeschoß einen direkten Zugang zum Garten. Großzügige Spielflächen durchsetzt mit schattenspendenden Bäumen bieten kinderfreundliche Spielvariationen.

Beim komplett in Holzbauweise errichteten Kindergarten kam wintergeschlägertes Tannen- und Fichtenholz aus den Wäldern der Stadt Dornbirn zum Einsatz. Wand- und Deckenelemente aus Massivholz, lediglich verbunden mit eingetriebenen Hartholzdübeln, bilden tragende Wände und Decken. Die Decken selbst sind in Massivholz-Beton-Verbundbauweise ausgeführt. Den Außenwänden ist ein Fassadenschirm vorgesetzt. Die vertikalen Fichtenleisten mit großzügigem Fugenanteil geben den Fassaden eine Tiefenwirkung. Die Brüstungen vor den Gruppenräumen im Obergeschoß, sowie die Verkleidung der außen liegenden Stiegenhäuser wurden mit horizontalen Leisten in größtmöglichem Abstand realisiert, um möglichst viel Transparenz zu erzielen.
Der kompakte Neubau wurde als Niedrigenergiehaus mit hoch wärmegedämmten Außenbauteilen und Dreischeibenisolierverglasung errichtet. Eine kontrollierte Be- und Entlüftung sorgt für ideales Raumklima. (Text: Julia Ess nach einem Text des Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

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