Bauwerk

white noise
soma - Salzburg (A) - 2011
white noise, Pressebild: Florian Hafele
white noise, Pressebild: Florian Hafele
11. April 2011 - Initiative Architektur
Der mobile Kunstpavillon wird ab März 2011 neben der Salzburg Biennale verschiedene Kultur-Institutionen beherbergen und ihnen eine neue Präsenz im Stadtraum verleihen. Während der nächsten zehn Jahre wird er an verschiedenen Orten aufgestellt und für Kulturveranstaltungen genutzt werden.
Ziel des Entwurfes war es durch das innovative Design einen zeitgenössischen Pavillon zu schaffen, der ein selbstbewusstes Aushängeschild für die lebendige gegenwärtige Kunstproduktion Salzburgs sein kann. Der Pavillon soll auf das Unbekannte neugierig machen und zum Betreten und Auseinandersetzten einladen.
Kunst ist ein vielschichtiger kultureller Prozess vieler Beteiligter innerhalb eines Diskurses. Kunst erschließt sich nicht „auf den ersten Blick“ oder durch beiläufiges Hinhören, sondern entsteht erst in der Auseinandersetzung. Diese Eigenschaften soll der mobile Kunst-Pavillon reflektieren. Mittels Schichtung von sich auskreuzenden Stäben zu einer 3-dimensionalen Struktur entsteht durch einfache Mittel eine komplexe Struktur, die sich je nach Betrachter-Standpunkt und Lichtverhältnissen ständig verwandelt. Die Struktur des Pavillons ist nicht unmittelbar erfassbar, sondern seine unterschiedlichen Erscheinungen und Effekte werden erst im räumlichen Erleben, Herumgehen, Betreten und Benutzen vom Betrachter entdeckt. Der Pavillon ist keine eindeutige Form, sondern eine flimmernde Präsenz, die unsere visuelle Wahrnehmung als aktiven und kreativen räumlichen Prozess thematisiert.

Technische Beschreibung
Der Kunstpavillon überspannt stützenlos 140m² und weist Abmessungen von 21/15/7 m auf. Er besteht aus 5 Segmenten die individuell oder im Verbund aufgestellt werden können.
Die mit Abstand aneinandergereihten, ausgefachten Bogenträger ergeben sich aus unregelmäßig angeordneten 2.00 m langen Stäben (quadratischer Hohlquerschnitt 100/100mm). Mehrere dieser bogenförmigen Schichten von Stäben erzeugen jeweils Schnittpunkte mit benachbarten Schichten – daraus ergibt sich ein fester Verbund.
Als Klimahülle und wasserführende Schicht dient eine zwischen die Bögen eingespannte Membrane welche bei Tag den Schattenwurf der Stäbe im Inneren abbildet und bei Nacht die Lichtsituation im Inneren gestreut und durch die Stäbe gefiltert nach außen weiter leitet. Der modulare Bühnenboden erlaubt eine individuelle Ausgestaltung und flexible Nutzung des Innenraums.

Das Tragwerk des Kunstpavillons wurde mit mittels parametrischer Modelle und genetischen Algorithmen optimiert.
Mit einer Vielzahl potentieller Lösungen, welche durch Mechanismen wie Selektion, Rekombination und Mutation über viele Generationen hinweg neu aufgebaut werden, entsteht eine angestrebte Kongruenz von Tragwerk und architektonischem Entwurf, eine unter Berücksichtigung der architektonischen Randparameter optimale Lösung mit emergentem Tragverhalten. (Text der Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur

Ansprechpartner:in für diese Seite: Clara Kanzoffice[at]initiativearchitektur.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Fonds zur Förderung von Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum, Salzburg

Tragwerksplanung

Fotografie