Bauwerk
Klimaschutz-Supermarkt
LOVE architecture and urbanism - Graz (A) - 2011
Der erste klimaautarke Supermarkt, der mehr Energie erzeugt, als er verbraucht.
2. März 2013 - HDA
Bio Produkte und gesunder Lebensstil sind Megatrends in unserer Gesellschaft und damit auch in der Lebensmittelbranche. Klimaschutz und Nachhaltigkeit werden immer mehr zum Thema beim Bau von Supermärkten. Ökonomisch und ökologisch nachhaltige Errichtung und Betrieb minimieren den ökologischen Fußabdruck und senken nicht zuletzt auch die Lebenszykluskosten solcher Objekte.
Dieser Markt ist ein Klimaschutzmarkt der dritten Generation und nach ÖGNI (Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft) in Gold zertifiziert. Am Standort wird sogar mehr Energie erzeugt als der Markt selbst verbraucht – somit ist dies der erste energieautarke Supermarkt Österreichs.
Architektonisch entwickelt sich der Markt aus einer einfachen, geknickten Hülle, die sich über das (in diesem Bereich) dreieckige Grundstück faltet. Der Markt öffnet sich so zum Parkplatz in allen drei Dimensionen: nach vorne, seitlich und nach oben, und hat somit an dieser Stelle eine möglichst breite, einladende Front. An der Südseite, an der sich das Gebäude verjüngt, ist es durch eine Glasfassade geöffnet, um auch an dieser Seite dem Floßlendplatz eine „Vorderseite“ zu bieten. So entsteht eine visuelle Sogwirkung in und durch den Markt und lässt diesen als offenen, hellen und freundlichen Marktplatz erscheinen.
Die Hülle selbst hat leichte Knicke und Faltungen. Dadurch entsteht aus jeder Perspektive eine andere Wirkung und das Gebäude bekommt eine große Dynamik und Spannung: „wie ein Sportler vor dem Sprung“. Bei der Fassade war eine große haptische Qualität der Materialien wichtig, diese sollen die Themen Klimaschutz, Natürlichkeit aber auch Modernität und Innovation transportieren. Als Materialien wurden verzinktes Stahlblech und Holz gewählt. Beide vermitteln in ihrer Gegensätzlichkeit die verschieden Aspekte der Thematik und erzeugen so zusätzlich Spannung. Das Dach ist als fünfte Fassade mit kreis- und hügelförmigen Grünflächen gestaltet.
Klimaschutzmarkt – technische Umsetzung:
Um das Ziel, den Klimaschutzmarkt, zu erreichen, wurde eine Fülle von Maßnahmen getroffen; diese lassen sich in fünf große Bereiche zusammenfassen:
1_ Die hochdämmende Gebäudehülle um den Energieverlust und auch -eintrag zu minimieren.
2_ Die Gebäudetechnik mit Raumlüftung, Wärmerückgewinnung und bauteilaktivierter Bodenplatte zum Kühlen und Heizen; Beleuchtung in LED-Technik und Tageslichtsteuerung. 3_ Die Verwendung nachhaltiger, trenn- und wiederverwertbarer Baustoffe möglichst ohne Lösungsmittel und schadstofffrei.
4_ Das Mikroklima am Standort. Das bedeutet die Schaffung möglichst vieler Grünflächen, auch am Dach, mit Bedacht auf den Wasserhaushalt durch die Versickerung aller Oberflächenwässer am Grundstück. Dazu zählt auch die Einhausung der Anlieferung, um Lärmemissionen zu minimieren.
5_ Die Energieerzeugung. Zusätzlich befindet sich am Parkplatz eine Photovoltaikanlage und im Mühlgang wird eine Wasserkraftturbine zur Stromerzeugung installiert. Diese erzeugen mehr Energie, als der Markt benötigt. Das Zuviel an Energie kann wieder ins Netz rückeingespeist werden.
Zusammen ergibt dies einen energieautarken Klimaschutzmarkt mit hoher Aufenthalts- und Arbeitsplatzqualität.
(Text: Bernhard Schönherr)
Dieser Markt ist ein Klimaschutzmarkt der dritten Generation und nach ÖGNI (Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft) in Gold zertifiziert. Am Standort wird sogar mehr Energie erzeugt als der Markt selbst verbraucht – somit ist dies der erste energieautarke Supermarkt Österreichs.
Architektonisch entwickelt sich der Markt aus einer einfachen, geknickten Hülle, die sich über das (in diesem Bereich) dreieckige Grundstück faltet. Der Markt öffnet sich so zum Parkplatz in allen drei Dimensionen: nach vorne, seitlich und nach oben, und hat somit an dieser Stelle eine möglichst breite, einladende Front. An der Südseite, an der sich das Gebäude verjüngt, ist es durch eine Glasfassade geöffnet, um auch an dieser Seite dem Floßlendplatz eine „Vorderseite“ zu bieten. So entsteht eine visuelle Sogwirkung in und durch den Markt und lässt diesen als offenen, hellen und freundlichen Marktplatz erscheinen.
Die Hülle selbst hat leichte Knicke und Faltungen. Dadurch entsteht aus jeder Perspektive eine andere Wirkung und das Gebäude bekommt eine große Dynamik und Spannung: „wie ein Sportler vor dem Sprung“. Bei der Fassade war eine große haptische Qualität der Materialien wichtig, diese sollen die Themen Klimaschutz, Natürlichkeit aber auch Modernität und Innovation transportieren. Als Materialien wurden verzinktes Stahlblech und Holz gewählt. Beide vermitteln in ihrer Gegensätzlichkeit die verschieden Aspekte der Thematik und erzeugen so zusätzlich Spannung. Das Dach ist als fünfte Fassade mit kreis- und hügelförmigen Grünflächen gestaltet.
Klimaschutzmarkt – technische Umsetzung:
Um das Ziel, den Klimaschutzmarkt, zu erreichen, wurde eine Fülle von Maßnahmen getroffen; diese lassen sich in fünf große Bereiche zusammenfassen:
1_ Die hochdämmende Gebäudehülle um den Energieverlust und auch -eintrag zu minimieren.
2_ Die Gebäudetechnik mit Raumlüftung, Wärmerückgewinnung und bauteilaktivierter Bodenplatte zum Kühlen und Heizen; Beleuchtung in LED-Technik und Tageslichtsteuerung. 3_ Die Verwendung nachhaltiger, trenn- und wiederverwertbarer Baustoffe möglichst ohne Lösungsmittel und schadstofffrei.
4_ Das Mikroklima am Standort. Das bedeutet die Schaffung möglichst vieler Grünflächen, auch am Dach, mit Bedacht auf den Wasserhaushalt durch die Versickerung aller Oberflächenwässer am Grundstück. Dazu zählt auch die Einhausung der Anlieferung, um Lärmemissionen zu minimieren.
5_ Die Energieerzeugung. Zusätzlich befindet sich am Parkplatz eine Photovoltaikanlage und im Mühlgang wird eine Wasserkraftturbine zur Stromerzeugung installiert. Diese erzeugen mehr Energie, als der Markt benötigt. Das Zuviel an Energie kann wieder ins Netz rückeingespeist werden.
Zusammen ergibt dies einen energieautarken Klimaschutzmarkt mit hoher Aufenthalts- und Arbeitsplatzqualität.
(Text: Bernhard Schönherr)
Für den Beitrag verantwortlich: HDA
Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüller
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