Bauwerk

Haus D
Hohensinn Architektur - Oberösterreich - 2013
Haus D, Foto: Sebastian Schels
Haus D, Foto: Sebastian Schels
27. Januar 2014 - afo
Haus D liegt an einem leicht nach Norden geneigten Hang und ist ein sogenanntes Auszugshaus, ein Wohnhaus für „Altbauern“.

Die traditionellen Bauernhöfe im Innviertel sind Vierseiter, meist mit „weichen“ Rändern durch ihre Lage zwischen Obstbäumen und kleineren Nebengebäuden. Dem Entwurf liegt daher die Idee zu Grunde, das Thema des Hofs im Kleinen aufzunehmen und ein Gebäude mit strenger, kompakter Grundform und darin eingeschriebenem privatem Freibereich zu konzipieren.

Als Reaktion auf das geneigte Grundstück, befinden sich im unteren, in den Hang geschobenen Geschoss, die straßenseitige Eingangszone, Garage, Lagerräume sowie Garderobe und eine Gästeeinheit. Über eine Treppe ins Obergeschoss gelangt man direkt in den großen, zusammenhängenden Koch- und Wohnbereich, der sich zum Innenhof, also nach Süden hin, öffnet. Der westliche Gebäudeflügel schließt L-förmig an den Wohnbereich an und beherbergt zwei Schlafzimmer, ein Badezimmer, ein Wirtschafts- und Schrankraum.

Der Freibereich wurde leicht vom Gelände abgehoben und ein kleines Gegengefälle hergestellt, sodass eine ganz selbstverständlich in die Landschaft integrierte Situation geschaffen wurde, die zugleich eine präzise Kante zwischen Haus und Umgebung definiert. Er ist in unterschiedliche Zonen gegliedert: Ein vom auskragenden Dach überdeckter Sitzplatz, ein Gemüsegarten, eine Rasenfläche bilden einen differenzierten und kompakten Außenraum, der vielfältig nutzbar ist.

Das Haus besteht aus einer im Inneren sichtbaren Brettschichtholzkonstruktion auf einem Stahlbetonuntergeschoss. Die Fassaden aus unbehandelten Tannenholzbrettern bilden in Analogie zu landwirtschaftlichen Bauten teilweise sehr ruhige, fast geschlossene Flächen, lediglich die zum Innenhof gewandten Teile wurden dunkelgrau lasiert. Von diesen heben sich die weiß lackierten Tür- und Fensterrahmen ab und rhythmisieren damit die Außenwände im Hofbereich.

Ebenso schlicht wie das Gebäude ist auch die Inneneinrichtung: Einfache, teilweise in die Raumkonfiguration integrierte Eichenvollholzmöbel, eine gemeinsam mit dem Künstler Hans Rainer entwickelte Küche sowie ein von ihm gesetzter, auf einer Schwarzstahlplatte „schwebender“ Kachelofen verleihen dem Haus einen zugleich reduzierten und wohnlichen Charakter.
Text: Architekten

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