Bauwerk

Revitalisierung Handwerksbetrieb
Stifter + Bachmann - Pfalzen (I) - 2016
Revitalisierung Handwerksbetrieb, Foto: Oliver Jaist
Revitalisierung Handwerksbetrieb, Foto: Oliver Jaist
4. Mai 2017 - newroom
Ein ehemals als Handwerksbetrieb mit kleiner Produktionshalle und angebautem Servicegebäude für Büro und Betriebswohnung genutztes Gebäude wird für Atelier Wohnen Produktion revitalisiert und umgebaut. Das Projekt befindet sich am Dorfrand in einem sehr heterogenen Umfeld mit ausschließlicher Nutzung für Handwerksbetriebe, jedoch unmittelbar angrenzend an Wiesen und Felder und mit überdurchschnittlich viel Sonne über das ganze Jahr.

Anstatt den wenig attraktiven Bestand aus den 1980er Jahren abzureißen, entschieden sich die Architekten für den Erhalt und das Einbeziehen des Altbaus in das zukünftige Konzept. Das Erd- und Obergeschoss des bestehenden Büro- und Wohngebäudes wird, unter Beibehaltung der Fassadenöffnungen und des Treppenhauses, bis auf die unbedingt notwendige Tragstruktur rückgebaut und um zwei volle Geschosse aufgestockt. Die Ebenen 0 und 1 dienen als Atelier, Ebene 2 und 3 der Wohnnutzung. Die alte Werkstatthalle wird mit wenig Aufwand umgebaut und wieder der ursprünglichen Nutzung zugeführt.

Bestehende Gebäudeteile und neue Volumina erhalten über alle 4 Geschosse eine der Fassade vorgelagerte Hülle aus transparenten und gewellten Plexiglasplatten. Die Unterkonstruktion der transparenten Gebäudehülle besteht aus Rahmenelementen mit Alu-Hohlprofilen, welche großteils als Schiebeelemente ausgeführt sind. Diese zweite Haut übernimmt neben der energetischen Funktion auch jene des Witterungsschutzes für die roh belassene Oberfläche der Fassadendämmung aus zementgebundenen Holzwolle-Bauplatten. Die vorgesetzte Fassade bewirkt in den Innenräumen ein angenehmes, diffuses Tageslicht und die Schiebelemente lassen den Grad der Introvertiertheit nach Bedarf regulieren. Die Fenster und Fenstertüren von Bestand und Neubau sind in unbehandelter Eiche ausgeführt bzw. die raumhohen Verglasungen ohne Rahmen zwischen die Geschoßebenen eingestellt. Der bisherige Heizwärmebedarf wird zukünftig mehr als halbiert und beträgt pro Jahr ca. 23 KWh/m². Die Innenräume bleiben möglichst offen und werden mit frei eingestellten Möbelelementen und Nebenraumeinheiten in unterschiedliche Bereiche gegliedert. Im Wohngeschoss auf Ebene 2 sind zusätzlich zwei Terrasseneinschnitte zwischen die Hauptnutzungen eingeschoben, während auf Ebene 3 den Räumen eine große Dachterrasse vorgelagert ist. (Text: Architekt:innen)

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