Bauwerk

Wohnhaus Lörrach
Buchner Bründler - Lörrach (D) - 2014
Wohnhaus Lörrach, Foto: Ruedi Walti
Wohnhaus Lörrach, Foto: Ruedi Walti
23. Juni 2017 - newroom
Das Grundstück befindet sich in einem dicht bebauten Einfamilienhausquartier, das in den vergangenen zehn Jahren auf Grundlage eines strikten Bebauungsplans entstanden ist. Trotz dieser Regelung wirken die Häuser der Nachbarschaft heterogen und jedes versucht sich im Rahmen der Möglichkeiten zu individualisieren. Auf etwa 100 m² Grundfläche soll ein zweigeschossiges Haus für eine junge Familie entwickelt werden.

Konzept
Architektonisch bestimmend ist eine vom Boden losgelöste Betonhülle, die nur an wenigen Punkten aufliegt und einen hallenartigen Raum überspannt. Darunter steht ein Holzbau, der den Innen- vom Aussenraum trennt. Durch die Staffelung des Baukörpers entstehen zwischen Hülle und Kern Räume unterschiedlichen Charakters. Diese werden als Sitzplätze oder Garage genutzt und dienen als räumliche Erweiterung der Innenräume. Sie ermöglichen eine zusätzliche Intimität gleich einem Filter zwischen dem Haus und der Nachbarschaft. Ausschnitte in der Hülle und grosse kreisrunde Löcher im Betondach sorgen für ausreichend Licht und gezielte Aussichtspunkte. Der Zugang erfolgt ebenerdig durch eine schmale Tür an der Giebelseite. Der längliche Baukörper unter dem Satteldach mit seinen grosszügigen, vielteiligen Glasflächen gliedert sich in zwei Wohnebenen. Entlang eines betonierten Gebäuderückens liegen funktionale Räume wie Küche und Bäder. Die Geschossdecke des Erdgeschosses löst sich teilweise von der Fassade wodurch gebäudehohe Räume entstehen, die Erd- und Obergeschoss miteinander verbinden. Im hinteren Bereich zum Garten liegen das elterliche Schlafzimmer und die zweigeschossige Bibliothek. Eine Tür und ein hoher schmaler Schlitz in der Betonhülle erlauben den Zutritt in den Garten. Im Obergeschoss werden die Kinderzimmer und das Badezimmer über eine Galerie erschlossen. Stehen die übergrossen Türen offen, weiten sie sich in eine zusammenhängende Spielebene. Der Blick nach aussen führt unters Betondach und durch die Fassadenausschnitte in den eigenen Garten oder in den Himmel.

Umsetzung
Die betonierte Gebäudehülle wird von vier peripheren Stützen an der Innenseite und einem innenliegenden Kern getragen und endet kurz über dem Boden. Die monochrom dunkel gehaltene und präzise eingearbeitete Holzkonstruktion legt sich unter die Betonhülle und um den Kern. Mittels weiterer Holzeinbauten im Inneren werden die Räume untergliedert. Der Kies Belag der gedeckten Aussenräume findet als geschliffener Betonboden im Erdgeschoss eine Übersetzung. Die grossen, stark unterteilten Verglasungen garantieren eine gute Belichtung des Innenraums sowie dessen visuelle Erweiterung unter die Hülle. Sind die fünf ebenerdigen Aussentüren geöffnet, erweitert sich der Innenraum auch räumlich. (Text: Architekten)

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