Bauwerk

Altersgerechtes Wohnen Liebigstraße
Karl und Bremhorst Architekten - Linz (A) - 2017
Altersgerechtes Wohnen Liebigstraße, Foto: Rupert Steiner
Altersgerechtes Wohnen Liebigstraße, Foto: Rupert Steiner
16. September 2019 - newroom
So viel Betreuung wie notwendig, so viel Selbstständigkeit wie möglich – mit Hilfe von Förderungen des Landes Oberösterreich wurden unter diesem Gesichtspunkt in Linz bis Ende 2017 an 25 Standorten rund 670 Wohnungen errichtet. Der Ausbau dieser Wohnform ist wesentliches Ziel des Linzer Sozialprogramms. Altersgerecht bedeutet, dass die Wohnanlagen barrierefrei und auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet sind. Wichtig sind auch zentrale Standorte in der Nähe von Pflegestützpunkten und Hilfseinrichtungen sowie Nahversorgern und eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel.

Das neue Haus für altersgerechtes Wohnen befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Linzer Innenstadt. Auf dem Grundstück befinden sich seit 2016 das Seniorenzentrum Liebigstraße sowie das Mutter-Kind-Zentrum. Mit den drei Einrichtungen entsteht nun ein städtebauliches Ensemble, in das sich die zwei Punkthäuser für altersgerechtes Wohnen harmonisch einfügen. Die versetzte Anordnung der Baukörper gibt den Bewohner:innen einen ungestörten Ausblick ins Grüne frei und dazwischen entstehen differenziert nutzbare Freiräume. Die unmittelbare Nachbarschaft zum Seniorenzentrum ergibt für alle willkommene Synergien: Ambulante Behandlungen können im Seniorenzentrum durchgeführt werden, dort befindet sich eines der drei städtischen Tageszentren – ein Treffpunkt für alleinstehende Senior:innen – mit der Möglichkeit, an den Mahlzeiten und Veranstaltungen teilzunehmen.

Die beiden Wohnhäuser werden über einen gemeinsamen Vorplatz erschlossen. Durch Gebäudeeinschnitte bei den Hauseingängen entstehen gedeckte Freibereiche, die den Vorplatz fassen und einen fließenden Übergang zwischen Innen und Außen schaffen. Mit den lichtdurchfluteten Eingangsbereichen bildet der Platz eine wichtige Drehscheibe für soziale Kontakte. Der anschließende Gemeinschaftsgarten mit Hochbeeten ist für die Bewohner:innen ein wohnungsnaher, kommunikativer Grünraum in dem sie auch aktiv werden können. Mit Ausnahme der Gartenterrassen der Erdgeschoßwohnungen ist der gesamte Freibereich für eine gemeinsame Nutzung offen. Ein „Stüberl“ am Platz und attraktive Gemeinschaftsterrassen am Dach ergänzen das Angebot für die Gemeinschaft.

In den zwei annähernd gleich großen Punkthäusern gibt es je 51 Wohneinheiten mit zwei unterschiedlichen Wohnungstypen. Eine klare Strukturierung der Grundrisse und die vorwiegende Orientierung nach zwei Himmelsrichtungen sorgen für gute Belichtung und Querdurchlüftung. Die hellen, übersichtlichen Stiegenhäuser können als Begegnungs- und Kommunikationsbereiche genutzt werden. Sitzplätzchen, Zimmerpflanzen und sonstige individuelle Gestaltung schaffen eine vertraute Atmosphäre.

Kompakte, gut dimensionierte Baukörper mit klarer Fassadengestaltung ergeben ein günstiges Oberflächen-/Volumenverhältnis sowie einfache Statik und konnten dadurch kostengünstig errichtet werden. Die städtebauliche Konzeption, die räumliche Ausformulierung, angenehme Erschließungszonen bieten den Bewohner:innen hohe Lebensqualität. (Text: Architekten, bearbeitet)

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