Bauwerk

Schanzenanlage Tschagguns
mitiska wäger architekten - Tschagguns (A) - 2014
Schanzenanlage Tschagguns, Foto: Benjamin Marte
Schanzenanlage Tschagguns, Foto: Benjamin Marte
3. März 2018 - vai
Das Architekturbüro mitiska wäger architekten gewann im März 2011 den Realisierungswettbewerb zur Errichtung einer Skisprungschanzenanlage auf dem Gelände der historischen Tschaggunser Zelfenschanze, die in den 1960er Jahren stillgelegt wurde. Im Mai 2014 wurde die Anlage fertiggestellt und dient seither regionalen und internationalen Verbänden primär zum Training des Nachwuchses, aber auch für Wettbewerbe.

Von der Hauptstraße kommend wird die Anlage am östlichen Rand des gemeinsamen Auslaufbereichs der vier Schanzen betreten. Mit dem Gelände förmlich verschmolzen, bietet das Funktionsgebäude im Eingangsbereich der Anlage Raum für Athleten und Betreuer, Schanzenwart und Werkstätten. Die Zuschauerterrasse oben wird über eine Rampe parallel zur Gebäudelängsseite erschlossen. Dem Schrägaufzug als Eingangsgebäude zugeordnet, befinden sich im benachbarten Bauteil im unteren Geschoß Information und Nebenräume, darüber ein Kommentatorenplatz und der Vereinsraum mit kleiner Gastronomie, von wo die Terrasse bedient werden kann. Die Schanzen der Wettkampflängen HS 66, 40, 22 und die Trainerplattform sind von der Mittelstation des Schrägaufzugs in annähernd waagerechter Querung erreichbar. Die oberste Ausstiegsstelle erschließt den Schanzenkopf der größten Schanze (HS 108). Der FIS-konforme Sprungrichterturm liegt zwischen den beiden kleinen Schanzen. Für den Winterbetrieb wurden drei Beschneiungsanlagen untergebracht und für den Sommerbetrieb eine Beregnungsanlage für die Matten.

Die Schanzen, das Funktionsgebäude und der Pylon des Sprungrichterturms sind als massive Betonkonstruktionen ausgeführt. Der Turmkopf wurde als stabiler „Holzkasten“ erstellt. Die Formen von Turm und Funktionsgebäude beziehen sich auf den Sprungverlauf der Skispringer. Die Betonfassaden sind mit weißen, opaken, die umliegende Landschaft reflektierenden Kunststoffplatten verkleidet – als Anlehnung an die Verwendung des Acrylglases bei den Schanzen. Die robusten Teppichbeläge beziehen sich auf das Grün der Schanzenmatten. Sämtliche Nebenbauteile sind in Anthrazit gehalten. (Text: Renate Binder)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

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