nextroom - Universität für angewandte Kunst – Umbau Vordere Zollamtsstraße

- Die ursprünglichen Innenhöfe werden radikal zum Atrium erweitert, die zwei Querspangen mit den engen Amtsstuben abgerissen und damit eine neue Mitte als öffentlicher Raum geschaffen.
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- Das ehemalige Zollamtsgebäude – geplant von Architekt Alois Schuhmacher – wurde 1895–1901 errichtet und liegt in Sichtweite des Stammhauses der Angewandten.
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- Ein spektakulärer und statisch anspruchsvoller Eingriff: Die vom schweizer Bauingenieur Jürg Conzett entwickelte Tragstruktur aus Stahlbeton reißt ein sechsgeschoßiges Atrium auf und stabilisiert das Gebäude.
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- Ins Atrium breitet sich die schicke Cafeteria aus.
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- Die neu eingezogene Spange bietet Räumlichkeiten, die zusätzlich über den Innenhof belichtet werden.
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- Respektabstand: Bis zum repräsentativen Hauptstiegenhaus bleibt die erste historische Schicht bis zum ursprünglichen ersten Innenhof von der Haupteingangsseite aus mit ihren Räumlichkeiten nicht nur erhalten, sondern wird prächtig inszeniert.
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- Die modularen Trennwände, Einbauten und die sichtbare Führung aller Installationen bzw. der Leuchten verbindet die beiden Gebäudekomplexe der Angewandten bezüglich Idee und Herangehensweise.
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- Renovierung bzw. Adaptierung des Altbestands.
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- Ins zweigeschoßige Auditorium fällt bei geöffneten Türen über das Glasband zum Innenhof Licht ein, an der gegenüber liegenden Seite lässt es sich komplett zum Atrium öffnen.
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- Die Oberlichte zum Veranstaltungssaal: Die schwarzen Rohstahl-Flächen lassen sich zum Auditorium hin öffnen.
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- Oberhalb des Saals, also ab dem 2. Obergeschoß, geht es mit einem Außenraum weiter. An dieser Stelle war auch früher ein Innenhof.
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- Der dritte Innenhof wird in den unteren zwei Geschoßen mit dem Veranstaltungssaal ausgefüllt. Ein Oberlichtstreifen schickt das Tageslicht in dieses Auditorium. Vom zweiten Stock aus kann die Dachterrasse genutzt werden. Der neu eingezogene Quertrakt bietet sogenannte „Fluxräume“, im 5. Obergeschoss der Bibliothek ein großzügiges Entree.
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- Wie im Wörle-Schwanzer-Trakt bahnen sich massive Geländer aus schwarzen Stahlplatten den Weg die Treppe hinauf.
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- Empfangsbereich Bibliothek: Auf der einen Seite strömt das Licht aus dem Atrium ein, auf der anderen vom Innenhof und von oben über das Glasdach.
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- Um die Bedeutung des Hauses in der Vorderen Zollamtsstraße zu stärken, wurde die räumlich attraktive Bibliothek in das Dachgeschoß verlagert.
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- Für die sogenannten Lese-Carrels, dem Gang entlang angeordnet, kann man sich anmelden und dort in Ruhe mit Blick ins Atrium arbeiten sowie die Unterlagen liegen lassen.
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8. Februar 2019 - newroom

Für die Erweiterung der Angewandten wurde schlussendlich das vom Bundesministerium für Finanzen genutzte ehemalige Zollamt, schräg gegenüber des Wörle-Schwanzer-Trakts der Universität für angewandte Kunst am Wienfluss, adaptiert. Riepl Kaufmann Bammer Architektur setzt ihr Konzept zu Um- und Einbauten schlüssig fort. Wie beim Stammhaus wird rigoros alles Überflüssige entfernt und das Bauwerk im Inneren zum modernen Campus verwandelt.

Die mit korinthischen Halbsäulen gegliederte Eingangsfront des Gründerzeit-Gebäudes bleibt in ihrer Pracht erhalten. Leuchtend-orange Zeichen an der Fassade symbolisieren das „A“ für „Die Angewandte“ und wiederholen sich im grafischen Signalethik-Konzept der beiden Häuser. Bis zum repräsentativen Hauptstiegenhaus bleibt die erste Raumschicht erhalten, die großen Interventionen finden rund um drei bestehende Lichthöfe statt: Die zwei Querspangen mit den engen Amtsstuben werden abgebrochen, zum dritten, nicht überdachten Innenhof wird eine neue eingezogen. Es entsteht damit ein sechsgeschoßiges Atrium, eine neue Mitte, ein öffentlicher Raum.

Die Tragstruktur aus Stahlbeton – eine statische Meisterleistung – stabilisiert das ausgehölte Gebäude. Alle Kräfte bündeln sich in den sechs Stützen, auf denen die verbindenden Unterzüge liegen und etwas auskragend die umlaufenden Wege als Galerien geführt werden. Transparente Geländer, im obersten Stockwerk Abgrenzungen und schließlich die Dachkonstruktion mit Glas machen das Atrium zum lichtdurchfluteten Raumerlebnis.

Zu diesem lässt sich das Auditorium komplett öffnen. Der Veranstaltungssaal füllt über zwei Geschoße den ursprünglich dritten Innenhof aus. Die Oberlichte – ein Glasstreifen auf der Dachterrasse – lässt das Tageslicht hinabströmen. Eine neu errichtete Querspange zwischen Atrium und Innenhof bietet flexibel nutzbare, gläserne „Fluxräume“. Um die Bedeutung der Dependance an der Vorderen Zollamtsstraße zu stärken, wird auch die Bibliothek attraktiv im Dachgeschoß situiert. Hier erschließt sich das räumliche Konzept von Licht, Luft und Transparenz noch einmal deutlich. (Text: Martina Pfeifer Steiner)

9. November 2019 - newroom

Jurytext Bauherrenpreis 2019

Es ist immer beruhigend, wenn Bilder sich hinter Räumen verstecken müssen. Wenn der Raum mehr bewirkt als sein zweidimensionaler „Abdruck“. Gerade heute, da sich diese Beziehung in der Architektur verkehrt zu haben scheint. Die Qualität dieses Projekts liegt in der einfühlsamen Neuorganisation eines Baus von Karl Schwanzer, einem zentralen österreichischen Architekten der Nachkriegszeit. Vor allem aber auch in der radikalen, doch begründeten Umwandlung eines Gründerzeitgebäudes, dem zwei Quertrakte im Hof entnommen wurden. In beiden Fällen entstehen solide Räume ohne viel Brimborium. Das solcherart hervorgebrachte Atrium des Zollamtsgebäudes aber wird das universitäre Zusammenleben bereichern und beeindruckt seine Besucher ob seiner kraftstrotzenden Wirkung. Als habe man von den konstruktiven Erschwernissen der Baustelle einen Auftrag erhalten – darunter verläuft ein U-Bahn-Schacht – beeindruckt hier vor allem die konstruktiv-architektonische Leistung. In Zusammenarbeit mit einem bekannten Schweizer Ingenieur ist ein kleines tektonisches Meisterwerk aus nobel gegossenem Sichtbeton entstanden. Es wirkt archaisch und modern zugleich. Das erhabene wie elementare Alphabet aus Balken und Stütze, über mehrere Geschosse sich nach oben hin verjüngend, umgrenzt das neue Forum (inklusive Audimax) der Angewandten und schafft einen großzügigen, identitätsstiftenden Treffpunkt inmitten Wiens. Vis-à-vis sucht man ebenfalls die Rohheit des Schwanzertrakts zu bergen, den Deckenrost und die Primärstruktur herauszuschälen, um der studentischen Aneignung etwas Robustes zu entgegnen. Die Fassaden waren Tabu, im Inneren aber moduliert man die von unlieben Schichten überfrachteten Räume, gestaltet eingestellte Meisterklassen, Werkstätten und Büros durch ein simples, nie banales System schwarzer Metall-Einbauten, das sich gut in die rationale Grundstruktur einfügt. Der Kampf mit heutigen Anforderungen und technischen Standards ist bestanden. Dass die nötigen Eingriffe, die vielfach „Bereinigungen“ waren, nicht nur solide und dauerhaft wirken, ohne schrille Farbigkeit oder Firlefanz auskommen, zudem aber in bestem Einvernehmen aller und bei laufendem Betrieb vonstattengingen, verweist auf ein honorables Teamwork. Architektur folgt hier dem Prinzip Dialog: mit den künftigen Nutzern, mit der alten Bausubstanz – ob gründerzeitlich oder spätmodern. Der dezidierte Formwille wird umso deutlicher an den wenigen Akzenten, die auf Respekt vor dem Bestand beruhen. (Jurytext Bauherrenpreis 2019)

Details

Adresse: Vordere Zollamtsstrasse 7, 1030 Wien, Österreich
Architektur: Riepl Kaufmann Bammer Architektur (Gabriele Riepl, Peter Riepl, Johannes Kaufmann, Daniel Bammer)
Bauherrschaft: BIG
Tragwerksplanung: PCD ZT-GmbH, Conzett Bronzini Partner AG (Jürg Conzett, Gianfranco Bronzini)
Bauphysik: TAS Bauphysik
Haustechnik / Heizung, Klima, Lüftung, Sanitär: Wagner & Partner ZT GmbH
Brandschutz: IBS - Technisches Büro GmbH
Fotografie: Bruno Klomfar
Weitere Konsulent:innen: Leitsystem: Oliver Kartak

Maßnahme: Umbau
Funktion: Büro und Verwaltung
Wettbewerb: 2014 - 2015
Planung: 2015 - 2016
Ausführung: 06/2016 - 08/2018

Nutzfläche: 15.120 m²
Umbauter Raum: 98.750 m³

Nachhaltigkeit

Materialwahl: Mischbau, Stahlbeton, Ziegelbau

Preise und Auszeichnungen

ZV-Bauherrenpreis 2019, Preisträger

Architekturwettbewerb

Das Projekt ist aus dem Verfahren Universität für angewandte Kunst Wien -- A. Generalsanierung u0022Schwanzertraktu0022 und B. Umbau Vordere Zollamtsstraße 7 hervorgegangen

1. Rang, Bestbieter: Riepl Kaufmann Bammer Architektur
2. Stufe: Jabornegg & Pálffy Architekten, Vasko + Partner, Ingenieure ZT für Bauwesen und Verfahrenstechnik GmbH

Architekt Strixner ZT GmbH

RATAPLAN Architektur ZT GmbH

schneider+schumacher Architekten ZT GmbH

BEHF Ebner Hasenauer Ferenczy ZT GmbH
1. Stufe: Architektur Consult ZT GmbH

Gangoly & Kristiner Architekten ZT GmbH

Zinterl Architekten ZT GmbH, ZT Arquitectos LDA

Domenig & Wallner ZT GmbH

Architekten Neumann + Steiner ZT GmbH, Architekt Heinz Neumann ZT GmbH

atelier 23 architekten zt gmbh

A.C.C. Ziviltechniker GmbH, ZFG Projekt Planungs- und Beratungs GmbH

TDC ZT GmbH

Generalplan GmbH, Irmfried Windbichler

Wehdorn Architekten ZT GmbH

Hoppe Architekten ZT GmbH, F+P ARCHITEKTEN ZT GMBH

Architekten Maurer & Partner ZT GmbH, franz zt gmbh

PLOV Architekten ZT GmbH, FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH

DI Gunther Palme ZT GmbH

Gerhard Kratochwil, Peter Waldbauer, Klaus Zeinitzer, Fröhlich & Locher ZT GmbH

TREUSCH architecture ZT GMBH

Karte

Pläne

Lageplan
Grundriss EG
Grundriss OG1
Grundriss OG2
Grundriss OG3
Grundriss OG4
Grundriss OG5 DG
Grundriss UG1
Längsschnitt
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Produkte

Die folgenden Produkte und Materialien wurden im Projekt Universität für angewandte Kunst – Umbau Vordere Zollamtsstraße eingesetzt. Informationen sowie News über Produkte und Hersteller finden sie unter nextproducts.at.

Furniture Linoleum

Forbo Flooring Austria GmbH

Elegant, hochwertig und mit angenehmer Haptik: mit Forbo Furniture Linoleum lassen sich Oberflächen schnell und bequem gestalten.

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Marmoleum

Forbo Flooring Austria GmbH

Nachhaltige Linoleumbeläge mit unterschiedlich intensiven Marmorierungen in 90 Farben.

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Hussl Tischmodelle TC4 und TC10

Hussl Sitzmöbel GmbH & Co. KG

Geradlinige, stabile Tische aus Eiche, Esche und Buche.

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Stahltüren STS/STU

Tortec Brandschutztor GmbH

Stahltüren STS/STU als Mehrzweck- und Feuerschutztüren

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Bei den nextroom Produkten handelt es sich um eine entgeltliche Einschaltung der DOCUmedia.at GmbH. Die Produktplattform nextproducts.at wurde in Kooperation mit nextroom entwickelt. Die Produktrecherche erfolgt durch die DOCUmedia.at GmbH. Bei Fragen bezüglich der Produktdarstellung, wenden sie sich an office@nextroom.at.