Bauwerk
Neues Wohnen an der Glan
Eva Rubin, Jürgen P. Wirnsberger - Klagenfurt (A) - 2017
Preisträger Kärntner Landesbaupreis 2018
14. Dezember 2018 - Architektur Haus Kärnten
Wohnen ist ein staatlich gesichertes Grundrecht, eine gesellschaftliche Verantwortung und ein hohes Gut. Dennoch ist „sozialer Wohnbau“ zu einem Stigma geworden. Insgeheim denken dabei viele an die möglichst günstige Verwahrung der Besitzlosen, an Wohnen fürs Existenzminimum, an öffentlich finanzierte Bauten für jene, die nichts besseres vermögen. Manch Wohnanlage spiegelt diese Haltung, das Kostenargument wird zum Vorwand für gestalterische Lieblosigkeit. Hochwertige Gemeinschafts- und Freiräume, atmosphärische Qualität und Schönheit gelten als unnötiger Luxus.
Die Klagenfurter Wohnanlage an der Glan zeigt, wie es anders geht. Die Verpflichtung zur Sparsam-keit wird erfüllt durch eine Gestaltung ohne jede Eitelkeit, mit einer architektonischen Haltung, die sich nicht an sogenannten Sachzwängen, sondern konsequent an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Spürbar wird das schon außen, beim Durchschreiten der fein definierten Hof- und Platzräume, die die Siedlung durchziehen, beim Anblick der strukturierten Baukörper in ihrer angenehmen Proportion und Höhenentwicklung. Die hohe Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum setzt sich fort in den hellen, großzügig wirkenden Stiegenhäusern und Laubengängen, die eben mehr sind als „Erschließung“. Hier ist Raum für Begegnung, Nachbarschaft, Gespräch. Um die Durch-mischung von Altersgruppen und Lebensstilen zu begünstigen, sind die Wohnungen in ungewöhnlicher typologischer Vielfalt durchformt. Die unterschiedlichen, stets klaren und offenen Grundrisse laden zur individuellen Aneignung ein. Terrassen und Gärten sind weder zu klein noch größer als nötig, um als private Räume im Freien tatsächlich gut und gern genutzt zu werden.
Wohnbau ist Städtebau. Jedenfalls wird das Wohnprojekt an der Glan diesem Anspruch gerecht. Hauptaugenmerk dieser Architektur gilt dem Raum als Gesamtheit, der Einbindung ins bestehende Gefüge, der Platzbildung, der Durchgrünung, den Wegen, den Übergängen, der Orientierung. Dank einer wohldosierten Mischung aus Gestaltungslust und Pragmatismus ist all das möglich, ohne auf jene Annehmlichkeiten und Verfeinerungen in Detail, Material, Farbe, etc. verzichten zu müssen, die einen Wohnbau in Wirklichkeit erst wohnlich machen. (Text: Jury Kärntner Landesbaupreis 2018)
Die Klagenfurter Wohnanlage an der Glan zeigt, wie es anders geht. Die Verpflichtung zur Sparsam-keit wird erfüllt durch eine Gestaltung ohne jede Eitelkeit, mit einer architektonischen Haltung, die sich nicht an sogenannten Sachzwängen, sondern konsequent an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Spürbar wird das schon außen, beim Durchschreiten der fein definierten Hof- und Platzräume, die die Siedlung durchziehen, beim Anblick der strukturierten Baukörper in ihrer angenehmen Proportion und Höhenentwicklung. Die hohe Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum setzt sich fort in den hellen, großzügig wirkenden Stiegenhäusern und Laubengängen, die eben mehr sind als „Erschließung“. Hier ist Raum für Begegnung, Nachbarschaft, Gespräch. Um die Durch-mischung von Altersgruppen und Lebensstilen zu begünstigen, sind die Wohnungen in ungewöhnlicher typologischer Vielfalt durchformt. Die unterschiedlichen, stets klaren und offenen Grundrisse laden zur individuellen Aneignung ein. Terrassen und Gärten sind weder zu klein noch größer als nötig, um als private Räume im Freien tatsächlich gut und gern genutzt zu werden.
Wohnbau ist Städtebau. Jedenfalls wird das Wohnprojekt an der Glan diesem Anspruch gerecht. Hauptaugenmerk dieser Architektur gilt dem Raum als Gesamtheit, der Einbindung ins bestehende Gefüge, der Platzbildung, der Durchgrünung, den Wegen, den Übergängen, der Orientierung. Dank einer wohldosierten Mischung aus Gestaltungslust und Pragmatismus ist all das möglich, ohne auf jene Annehmlichkeiten und Verfeinerungen in Detail, Material, Farbe, etc. verzichten zu müssen, die einen Wohnbau in Wirklichkeit erst wohnlich machen. (Text: Jury Kärntner Landesbaupreis 2018)
Für den Beitrag verantwortlich: Architektur Haus Kärnten
Ansprechpartner:in für diese Seite: Nadine Thaler
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur
Kunst am Bau
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Neues Wohnen an der Glan - am Mühlgang hervorgegangen1. Rang, Gewinner
Eva Rubin
2. Rang, 2. Preis
Ernst Roth, Roland Winkler, EGKK Landschaftsarchitektur
3. Rang, Preis
Gasparin & Meier Architekten
1. Runde
Architekturbüro Müller & Hohenwarter
1. Runde
spado architects ZT GmbH
1. Runde
Dietger Wissounig Architekten ZT GmbH