Bauwerk

Haus Riedfeld 2
Alois Zierl - Reith bei Kitzbühel (A) - 2014
Haus Riedfeld 2, Foto: Christian Flatscher
Haus Riedfeld 2, Foto: Christian Flatscher

Umbau einer ehemaligen Tischlerwerkstatt in ein Zweifamilienhaus

4. April 2019 - newroom
Umbau der 1964 errichteten Tischlerwerkstatt des Großvaters in ein Zweifamilienhaus samt Carport mit Abstellräumen neben dem elterlichen Bauernhof etwas ausserhalb des Ortskernes. Der vorher ungedämmte Massivbau (Betonziegel verputzt) wird als Speichermasse weitergenutzt und mit Aussendämmung und einer hinterlüffteten Holzfassade an heutige Standards angepaßt.

Räumliche Verbesserungen mit einfachen planerischen Mitteln, sowie der Ausbau des Dachgeschoßes und der Anbau einer Außentreppe ermöglichen zusätzlichen Wohnraum und generieren mehr Wohnqualität. Im Obergeschoß wurde die südseitige Wand dank des Holzgiebelfachwerks des Dachstuhls mit wenig Aufwand entfernt und zugunsten einer großzügigen Verglasung mit Schiebetür ersetzt. Die konstruktiven Elemente des dreiseitig umlaufenden Balkons sowie des Vordaches konnten für einen Laubengang mit einem Filter aus Holzlatten weiterverwendet werden. Dieser integriert das Gebäude „stadelartig“ in die ländliche Umgebung und ermöglicht jedem Raum im Obergeschoß direkten Außenraumzugang. Diese Holzstadel mit schräg verschaltem Obergeschoß sind typisch für die Umgebung im Tiroler Unterland. Die sägeraue Holzfassade (mit Holz aus dem elterlichen Wald) wird sich mit der Zeit an die Scheune des benachbarten Bauernhofes farblich angleichen.
Der „loftartige“ Charakter der Werkstatt im Erdgeschoß wurde weiterentwickelt, die Innenräume wurden hell gehalten und mit geölten Tannenböden ausgestattet.

Im Obergeschoß wird die bestehende niedrige Raumhöhe mit einem Wohnraum der bis zur Dachuntersicht reicht kompensiert (Abbruch Zwischendecke). Durch das bestehende Sprengwerk des Dachstuhles, konnte die südseitige Wand im Obergeschoß statisch einfach abgebrochen werden und durch eine raumbreite Verglasung mit Schiebetür ersetzt werden. So entstehen Großzügigkeit im Innenraum und reizvolle Blickbeziehungen zur umliegenden Bergwelt und zum Dorfkern.

Die Auskragung des Obergeschoßes sowie das umlaufende Vordach fungieren gleichzeitig als Sonnen- und Wetterschutz.
Der konsequente Einsatz von heimischem Fichten- und Tannenholz aus den umliegenden Wäldern und die Beauftragung von Handwerkern und Betrieben aus der Region generierte lokale Wertschöpfung.

Fehlende Keller- und Lagerräume wurden dem Haus in Form eines Carports mit anschließenden Abstellräumen im Erdgeschoß nordseitig beigestellt. Das Volumen des Carports verschwindet durch geschickte Ausnutzung des Geländes zweiseitig großteils unter der Geländeoberkante. (Text: Architekt)

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